Zisterzienserstift Schlierbach

des Klosters in der J 674 erschienenen Topographia Austriae Superioris des G. M. Vischer, die keineswegs das spätere Barockkloster ze igt. Da Vischer se ine Aufnahmen schon 1669 vor dem Beginn des Neubaues abgeschlos sen hat , gibt er offensichtlich damal s bestehende bauliche Planungen wieder. Vischer zeigt das alte Kloster mit seinen fünf Fenstern auf der Westseite des Hauptgebäudes; allerdings ist eine neue Kirche an die Stelle des Südtraktes gerückt. Im Süden schließt ein wohl geplanter Trakt schräg an. Man baute aber dann von Grund auf neu. Das Grundkonzept dieses völligen Neubaues dürfte von Pietro Francesco Carlone stammen .Archivarisch steht nur fest , dass 167] ein Baumeister aus Linz im Stift anwesend gewesen ist. Vielleicht war es Pietro Francesco Carlone. Di eses Konzept sah ein Klosterquadrum vor, das durch die Kirche in zwe i annähernd gleich große Höfe geteilt werden sollte . Ab 1672 wird bereits begonnen, die talbeherrschende Westfront zu bauen , etwa von der Mitte hinter der heutigen Kirche beg innend , in Richtung Norden. Man dürfte aber wahrscheinlich auch noch während des Baues manches geändert haben . Ursprünglich dürfte der Zugang zur Kirche von der Westseite her vorgesehen gewesen sein , wie eine heute durch einen Beichtstuhl verbaute Ti.ir mit der Jahreszahl 1674 zeigt , die in den damal s begonnenenWesttrakt aus der erst geplanten Kirche gehen sollte. Deshalb war nochmal s ein äußeres Zugangstor zur Kirche notwendi g, das zugleich als 29 zentraler Eingang in das Kloster gedacht gewesen se in könnte. Diese Konzeption ist durch ein Fresko in der hinteren linken Seitenkapelle der Kirche zu sehen , das allerdings sehr schemati sch ist. Man hat bei der Renovierung derWestfassade aber die Anlage eines Torbogen s gefunden. Ein heute vermauertes Lünettenfenster an der Westseite der Kirche, das in den heute durchlaufenden Dachraummündet , zeigt außerdem an, dass man sich erst späterentschloss,das Dach über die ganze Westfront einheitlich durchzuziehen . Nach diesem Plan wären Kirchenlängsachse und Klosterhauptachse zusammengefallen, markiertdurch den Hauptturm im Osten hinter demChorschluss der Kirche. Zwei flankierende Türme in der Mitte des Nord- und Südtraktes (der Turm des Südtraktes ist nur in den Mauern grundgelegt , wurde aber dann nicht hochgezogen) hätten eine Anlage von größter Symmetrie, Klarheit und Geschlossenheit ergeben. Man hat di esen Plan aber nach dem Bau der Kirche 1685 aufgegeben. Die Hauptachse des Stiftes wurde in dieNordSüd-Richtung gelegt , das Hauptpo1tal im Nordtrakt wie im Vorgängerbau belassen. Da der Hof nördlich der Kirche nun die Funktion eines Kirchenvorhofes erhielt, wurde die Kirchenfront der Nordseite ausgestaltet.Die Statuen der BischöfeOtto von Freising, vorher selbst Zisterzienser, und Konrad II. von Passau bzw. Salzburg , beides Söhne des hl. Markgrafen Leopold, schmücken die Fassade. Die Südfassade zum Konventhof blieb schlicht. Die Trakte um den heuti gen Konventhof wurden zuletzt gebaut. Als di e neue

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