Kl oster und nannte sich we iterhin Äbtissin , hatte aber ni chts mehr zu bestimmen , ja sie wurde ze itweise sogar gefangen gesetzt. 1563 vers tarb sie. Schlierbach 64 Jahre lang unter fremder Verwaltung (1556-1620) Dass das Kloster Schlierbach als Besitz ni cht in weltliche Hände übergi ng, hat seine Ursache in der Tatsache, dass in Österreich dieHabsburger als katholi sche Dynastie di e Erwerbung von Kirchengütern durch den protestanti schen Adel verhinderten. Der Klosterrat verwaltete die leer gewordenen Häuser. Schlierbach hatte in der langen Zeit von 64 Jahren die verschiedensten Administratoren, Äbte aus anderen Klöstern , wie Wilher ing, Lambach, Garsten , Gleink und Kremsmünster, aber auch aus dem Adel. Die meisten führten dabei nur die Oberaufsic ht , während in Schlierbach selbstein von ihnenbeauftragterVerwalter oder Hofrichter dieTätigkeit ausübte. Von 1559-1583, durch24Jahre hindurch,war es Hippolyt Kleesauf, ein Lutheraner, der aber im Großen und Ganzen den Bes itz treu verwaltete. Unter den nachfolgenden tei ls weltli chen, teil s ge ist lichenVerwaltern (die sich auch hochtrabend „Äbte" nannten) geriet aber das Kloster immer mehr in Schulden, sodass die Steuern ni cht mehr bezahlt werden konnten. In di eser Situation wurde 1609 die vo ll e Verwaltung von ErzherzogMatthias (von 1612-1619 dann Kaiser) den tüchti gen 10 Kremsmünsterer ÄbtenAlexander a lacu und AntonWolfradt,dem späterenBischof vonWien , i.ibertragen,die das Kloster tatsächli ch aus den Schulden herausbrachten und auch das sehr schadhaft gewo rdene Gebäude notdürfti g ausbesserten. Die beiden Äbte bemühten sich auch um die Rekatholisierung von Wartberg und Kirchdorf durch gee ignete Pfarrer. Es ist verständlich ,dass sichKremsmünster um die Einverleibung Schlierbachs als Priorat bemühte, wie aus einer Bittschrift von Abt Anton Wolfradt an Kaiser Ferdinand im Jahr 1619 hervorgeht , in der er viele Gründe für die Angliederung an Kremsmünster anführt. 16 l 6 hatte aber der Generalabt des Zisterzienserordens, Nikol aus II . Boucherat von Ci:teaux (1604- 1625), in Österrei ch geweilt und dem Reiner Abt Matthias Gülger (1605- 1628) den schriftlichen Befehl erteilt, das dem Orden entfremdete Kloster Schlierbach wieder für diesen zurückzugewinnen. Die Entscheidung lag der damaligen Zeit und Situation entsprec hend bei Kaiser Ferdinand II . (1619-1637), der sich entschl oss , die Ordensrechte der Zisterzienser zu wahren. Maßgeblich mitentscheidend war wahrscheinlich seine freundschaftliche Bekanntschaft mit Abt Matthias Gülger aus sei ner Zeit in Graz. Schlierbach seit 1620 als Zisterzienser-Männerkloster Der Bescheid des Kaisers erging mündli ch, ,,vivo vocis orac ul o", im ersten Viertel des Jahres 1620. Sogleich ging
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