Zisterzienserstift Schlierbach

ist , gibt die Darstellung wohl das Frauenkl oste r zumindes t gegen Ende des 15. Jahrhunderts wieder. Das Kl oster bestand demnach aus einem kleinen Viereck (wahrscheinlich hat man durch Anbauten andie bestehendenBurgtrakte einen Hof geschaffen) , an dessen Südwestecke sichein Turm und die kleine , got ische Kirche anschlossen. Man hat nun Reste der Kirche bei Grabungen im Kellerdes heutigenWesttraktes des Stiftes gefunden (vgl. S. 13). Besitzverhältnisse Zum Unterhalt der Nonnen ging nur ein kleinerTei I des einsti genBes itzes der Burg in das Eigentum der Nonnen über, sodass Schlierbach ein fast ärmliches Kloster genannt werden muss. l 359 bekamen die Nonnen die Einkünfte der Doppelpfarre Wartberg-Kirchdorf, die der Pfarrer nach Abzug se iner Lebenshaltungskosten an dasKloster abzuliefern hatte. DasKloster besaß die ni edere Gerichtsbarkeit über sei ne ca. 60 Untertanen- und Zehenthäuser. In einemendgültigenSchenkungsbriefdes Georg vonWallsee ,desSohnes des Stifters Eberhard , werden 1395 alle Besitzungen des Klosters aufgezählt. Inneres Klosterleben Über das eigentli che Klosterleben sagen di e Quellen ni chts aus. Es wird den Gebräuchen des Zisterzienserorden s entsprochen haben. Die Äbtissinnen Di e Namen der Äbt iss innen und ihre ungefähren Regierungszeiten sind aus den 9 Urkunden mit eini gerWahrscheinlichkeit zu eruierenoder zu erschließen.Es waren nach neuesten Erkenntni ssen nur 15 , da Gertrud I. und II . auf Grund des gleichen Siegels ident sind und die zwischen ihnen vermuteteDorothea Venkhen nicht Äbtissin gewesen ist. Eine letzte Sechzehnte wurde nur mehr auf Probe eingesetzt. Die meisten gehörten dem niederen Adel an . In di e Zeit der letzten Äbtissin Anna (1525-1553) , aus dem bayerischen Geschlecht derAhamer, fä llt das Eindringen der lutherischen Reformation nach Oberösterreich und auch in das Kloster Schlierbach. Sie versuchte zwar den defekten Zustand des Gebäudes zu beheben , erlag aber schon se ibst der innerenAushöhlung des Ordenslebens durch Luther, der die spirituell e Basi s abl ehnte. Es ist nicht zu verwundern , wenn man bedenkt , dass schon sehr früh der Protestanti smus in alle Schichten der Bevölkerung Oberösterreichs ei ngedrungen war, vor allem in den Adel. Die Jörger, die auf dem benachbarten Pernstein saßen , hatten direkten Kontakt zu Luther in Wittenberg. Für den schon in Aufl ösung begriffenen Konvent wurde dann vom Vaterabt von Säusenste in noch ei ne letzte Äbtissin bes timmt , Marga reta Fridtpergerin ( 1554- 1556), aber nur mehr auf Probe. Da bereits 1556AbtMartin vonWilhering ,,ausMange le inerÄbtissin" als Ordinarius, Vi sitator und Vater des Gotteshauses Schlierbach auftritt ,war sie nicht nurnicht bestät igt worden , sondern es war iJ1r auch die Verwaltung entzogen worden . Sie bliebzwarmit einer zwe itenSchwester im

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