Das Land ob der Enns

Hallstatt — Kammer — Gmunden. 33 Verlassen des Waldes auf der Nordseite begleiten (Feitzing, Gumpling, Eckelham, Gutensham, Pattigham, Dunzing, Hof, Renetsham und Weierfing) verstärken diesen Eindruck. Verfolgten die eben besprochenen Straßenzüge die Richtung von Süden nach Norden, so ist anderseits von vornherein wahrscheinlich, daß auch von Osten nach Westen ein Verkehrsbedürfnis schon zur römi schen Zeit bestanden haben wird, und in der Tat weisen die die heutige Straße von Ried nach Altheim begleitenden Ortsnamen Fritzging, Atzing, Ampfenham, Kirchheim, Imolkam, Polling^) und ein ,Burgstall' südlich von Mehrnbach, der Mutterkirche von Ried, auf eine frühe Ver bindung zum Inn, die sich vermutlich bei der Ortschaft Straß (Schwarzund Langenstraß), ca. 1180 Strazz iuxta Merinpach^), mit der von Laciacus kommenden gekreuzt hat. Die Funde in Watzing an der Straße von Gaspoltshofen nordwärts über Hofkirchen, das schon 782 erwähnt wird, sprechen für eine binnen ländische Straße von Tergolape über Peuerbach nach Stanacus und die Funde in Pram, Igling, Taufkirchen, Etzelsdorf, Grub und anderen Orten im Tale der Pram, ferner der vordeutsche Name dieses Flusses und die Bezeichnung Hochstraß in der Nähe des Bahnhofes in Riedau®) weisen auf eine Verbindung vom Inneren des Landes aus südöstlicher •Richtung an den Inn. Aber auch von Peuerbach her muß schon in prä historischer Zeit eine solche bestanden haben, wie die Funde in Ober haigen bei Siegharting und die Ortsnamen auf -ing und -ham. Weg und Straß in ihrem Verlaufe zeigen. Man ersieht aus den bisherigen Darlegungen, daß die Hauptverkehrs wege des Landes schon zur Zeit der Römer und früher gebahnt waren. Hallstatt — Kammer — Gmunden. Daß eine römische Straße für den Transport des in Hallstatt^) ge wonnenen Salzes nordwärts bestanden haben muß, ist ohne weiteres einleuchtend, sie ist außerdem durch Funde®) zu verfolgen. Die Frachten gingen zunächst auf dem See nach Steg-St. Agatha, dann längs der Traun nach Ischl, wo eine Mautstation®) war. Von hier fuhren die Wagen einerseits nach Westen in der Richtung Tarnanto (St. Lorenz) und Salzburg, anderseits am Flusse weiter bis Weißenbach, wo sie entweder den Weg längs der Traun fortsetzten oder westliche Richtung an den Atersee einschlugen, den sie in Weißenbach erreichten. Auf dem Remoneuberg wurden wiederholt römische Hufeisen gefunden. ,2) MB. 281, 192. II 78 Ochsenstraße soll es bei Etzelsdorf geben. Vgl. Heimatgaue *) Das Salzbergwerk war bereits von der vorkeltischen Bevölkerung betrieben \vorden. Das ergibt sich aus den Funden. Ausgrabungen am Hirschbrunnen sind schon 1611 nachweisbar (Archiv f. österr. Geschichte, 102. Bd., S. 452). '^) Besonders an den Orten Steg-St. Agatha, Ischl, Weihereck. ®) Auf einer Inschrift steht statio Esc[ensis?]. Schiffmann,Das Land ob der Enns. 3

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