Das Land ob der Enns

244 III. Die Slawen. Bhs., G. Pregarten, sieh Sien, B. Raab. — Steinzinger, Bhs., 0. Hinterberg, von stava ,Sauergras'. — Stransberg, 0., 0. Mistelberg, urk. Stranasberg. Vgl. steierm. Stranocz, Zahn 451, und Stranitzen.' — Sulitz, Bhs., G. Hagenberg. — Tragwein, Mkt, urk. Tragun, Thrageun, Trogeyn, aus *Drag-o-vina, von draga .Bodenfurche, Tal senkung'. Der Ort liegt allerdings 489 tn hoch, aber für die Benennung ist die Terraingestaltung der unmittelbaren Umgebung maßgebend gewesen. Vgl.steierm. Drageina und andere ähnliche Namen bei Zahn 143. Strnadt 524, n. 113. — Visnitz, 0., G. Wartberg, s. Flußnamen. — Wind hör, einz. Hsr., G. Hagenberg. — Zainzen, einz. Hsr., G. Hagenberg. Vgl. kärntn. Zainitzberg, Zanitzen. — Zawisch, Bhs., G. Pregarten. Strnadt 521, n. 100. Zawisch ist ein Personenname. — Zimetz, Bhs., G. Hinterberg, von zima ,Kälte'? — Zudersdorf, 0., G. Pregarten, ca. 1170 Suderstorf. In Stifters ,Waldsteig' begegnen die Ortsbezeichnungen ,in der Zuder' und ,Zuderhölzer' und im Bez. Prachatitz, Böhmen, gibt es ein Dorf Zuderschlag. Die Erklärung, die Klimesch, Die Ortsnamen im südlichen und südwestl. Böhmen, II, Prag 1912, S. 139, bietet, ist jedenfalls unzutreffend. Im Bez. Perg: Deiming, Df., G.Puchbg., s. Flußnamen. — Göritzer, einz. Hsr., G.Lebing, von gorica ,kleiner Berg'. — Kleingruber, Bhs., 1319 Chlengrüb, von klenu ,Ahorn'. — Machland. Seit dem 12.Jahrh. nannte man die Donauniederungen bei Perg das Machland, nach der Teilung der Ried mark (1240) auch die nordwärts davon gelegenen Berggegenden.i) Man hat den Namen mit mach ,eben' (vgl. gemach) in Verbindung gebracht und dazu würde ja allerdings die Bodengestaltung der ursprünglich darunter verstandenen Gegend stimmen. Die Urkunden^)schreiben zwar wiederholt Achland und auch das würde mit dem Terrain in Einklang stehen, aber diese Form ist zweifellos durch Aphärese wie Imbach aus Minnbach und viele andere entstanden. Daran, daß Machland ein Terri torialbegriff sei, hat bisher anscheinend niemand gezweifelt und doch ist dem nicht so, sondern es liegt ein Ortsname vor. Die Herren von Perg (Hauptort des Machlands) nannten sich auch von Machland, und so hieß ursprünglich die Burg, aus der das Zisterzienserstift Baumgartenberg gemacht wurde (1141)»). Danach ist auch kaum zu zweifeln, daß der Name gleich Machland, G.Neumarkt, B.Freistadt, und Magland in Steier mark(Zahn 323)slawischen Ursprungs ist, entstanden aus *Mogyljani von mogyla .Grabhügel', was auf ein prähistorisches Gräberfeld weist, und nach der Umbenennung der Burg auf das umliegende Dominikalland sich beschränkte oder übertragen wurde^). Darauf, daß Machland ursprünglich ein Ortsname war, deutet auch die Tatsache, daß in einer Urkunde®) von 1) Archiv f. österr. Gesch.., 94. Bd., S. 283. 2) Archiv f. österr. Gesch., 94. Bd., S. 139, und Oö. ÜB. I, 164, n. 134. Oö. ÜB. III, n. 309 u. 491 (13. Jahrh.) und Dopsch, Lf. Urb., S. 378.' ♦) Das »ommt auch anderwärts vor. Auf diese Weise sind z. B. die Ter ritorialbegriffe Schweiz, Württemberg, Tirol entstanden. '^) Oö. ÜB. I, 479.

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