Siedlungsnamen. 219 gabru, gaber ,Buche' zu denken^), aus dem Goberniss, -nuss wurde. Vgl. steierm. Gouerniz, Gobernuss, Zahn 217,zum Anlaut vgl. Kimpling, urk. Gumpolting, zur Entwicklung der Endsilbe mundartl. Hurnaus, Schriftdeutsch Horniß, mhd. hornig, hornug, zur Form des Namens auf -en Aigenfließen bei St. Valentin, urk. Eigenvlies. Kobernaus heißt also Ort am oder im Buchenwald.— Leisen,0., G. Hohenzell, wahrsch. von lesu ,Wald', s. Miklos. n. 304. — Lerz, 0., G. Waldzell, 14. und 15. Jahrh. Luenczen, Lienczen, Liencz, mundartl. Lpts, ungenau mit Lerz wiedergegeben, von lagu oder laka Sumpf, Au. Vgl. steierm. Liezen, Zahn 312. — Lohnsburg, Pfdf., 12. Jahrh. Lonsperg, Lonesburg, wahrsch. gleich Lonsdorf bei Linz und den ähnlichen steierm. Namen bei Zahn 317 aus *Lonicz-, *Lonisperg, von lagu oder laka Sumpf, Au. — Steitzing, Wir., G. Waldzell, aus *Stawitzen, wie Stainz, Stanz von stava ,Sauergras'. — Stern, Bhs., G. Mehrnbach, von sterm ,Abhang, Leite.' Am Nordabhang des Hausrucks, wo Bamberg, Asbach, Passau und Traunkirchen Besitz hatten, finden wir ebenfalls einige windische Namen und eine Kolomann-Kapelle bei Schildorn®). In der Gem. Schildorn: Knierzing, 0., wahrsch. aus *Krienzing. Vgl. steierm. Knierzenberg, urk. Krienczenberg, Zahn 102; Krienzerkogel, urk. die nider Chriencz, im Crencz, Zahn 116. Gehört zu krynica ,Quelle', s. Miklos. n. 273.— Gelling, Wir.,0. Windischhub, 14. Jahrh. Goling, Geling. Vgl. den salzb. ON. Golling und den steierm. Bachnamen Gölnitz, urk. Golnice, Zahn 219. Von golu ,kahl'. —Windischhub, 0., Strnadt 497, n. 157. In der Gem.Eberschwang: Stern, Bhs., von sterm ,Abhang, Leite'. — Stranzing, Wir., 0. Albertsham, 14. Jahrh. Stranzingen. Vgl. die steierm. Namen Stranitzen, Stranocz, Strancz, Zahn 451. In der Gem. Hohenzell: Feileisen, Bhs., 0. Grausgrub, zu einem Nom. Feileis mit dem für windische Namen charakteristischen -eis. — Hilligan, 0. Vgl. Eibigan, B. Windischgarsten. — Possa, Wir., 0. Wanger. Weiter nordwärts, der Innebene zu, muß auch von windischen Ar beitern gerodet worden sein, denn wir finden im Bez. Obernberg folgende Namen: Gdraf, Bhs., auf der Karte von Schütz östl. von Antiesenhofen, 13. Jahrh. Gitrunph. — Probenzing, 0., G. Eizing, urk. Prugenzing., — Rötel, Df., G. St. Georgen, ca. 1150 Revil. — St. Ulrich, 0., G. Mörschwang und Senftenbach, beliebtes wind. Patrozinium. — Utzeneich, Pfdf., ist zwar deutsch, doch deutet die Kurzform Utz für Ulrich 1) Die urk. Form Couwerne geht wahrsch. auf eine slaw. Form »Qabernje zurück. Die Form der Namen wechselt auch in anderen Fällen: Wallern heißt ad Waldiu und Waldaren, Zirking Cirtina und Cirtenaren, neben Teichel steht urk. Ticha usw. 2) Schildorn ist ein aus Steiermark übertragener Name. Hier war der Sitz eines kleinen Verwaltungsamtes der Stiftes Traunkirchen, das größten teils in Steiermark seinen Besitz hatte.
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