Siedlungsnamen. 213 also wohl dasselbe wie unser deutscher Scheiblehner oder Scheiblhof. —• Schieder, 0., 1119 Sciter, Seiden Kommt auch in Steiermark vor, vgl. Zahn 422. — Selig, Bhs., 0. Adenberg, 13. Jahrb. Solichsperg, erinnert an steierm. Selk (Sölk), urk. Seiich, Sölich, Zahn 459. — Gann, Bhs. Der Name ist wohl gleich dem Gan in Ganhör (Mühlviertel) und Ganakind (Bez. Kremstnünster) aus dem PN. Gawein über Gaun ent standen und steierischen Ursprungs. Vgl. Zahn 242. Am Ostrande des Weilhart, schon im Bez. Mattighofen, begegnen wir wieder einem Gann, Bhs., G. Pischelsdorf, einer Ortschaft Laß berg, G. Lochen, vermutlich von laz ,Rodung', und einem Windberg, Bhs., G. Pischelsdf., 1404 Wynntperig. Am Westrande des Weilharts, um Hochburg, 9. Jahrb. HochBerachach ,Birkenwald', begegnen ebenfalls fremde Siedlungen, nämlich Platzenberg, Bhs., 0. Barsdorf, und Weitzberg, 0., vermutlich von einem Bachnamen *Wides. Ähnliche Namen sind in Steiermark zahlreich, vgl. Zahn 45, bzw. 490. Der Name Beham, Bhs., 0. Holz gassen, ist mhd. Böheim ,Böhme', deutet aber, wie bereits bemerkt, nicht auf tschechische Ansiedler, an die in dieser Gegend auch sonst nicht zu denken ist, sondern ist Bezeichnung für einen ehemaligen windischen Kolonisten. Weiter südlich, im Bez. Wildshut, sind endlich zu nennen: Gütschen, Bhs., 0. Loidersdf., G. St. Pantaleon. Der Name erinnert an steierm. Gotschberg, 1347 Gutsch, 1419 Gnetsch, bzw. an den Flurnamen ,am Gultsch', Zahn 218, bzw. 243. Glonner, Bhs., 0. Goldbrunn, G. Geretsberg, eigentlich *Glaner, *Klaner, wahrsch. wie Hinter-Klan bei Gilgenberg von glina ,Lehm'. In Glonner dumpfes a wie in Holstraß = Haistraß (Haistraße = Salz straße), G. Neukirchen. Lehrsberg, 0., G. Geretsberg, 13. Jahrb. Laversperg. Plaik, Bhs.,0. Hadermarkt, G. St. Radegund, von mlaka ,Pfütze', ,nässender Ackergrund' (Miklos. n. 347). St. Radegund, Pfdf., in Steierm. mehrfach vorkommendes Patrozinium. Vgl. Zahn 374. Am Nordende des Ibmer Mooses, das der Rest eines einstigen ziem lich ausgedehnten Sees ist, liegt der Ort Ihm, Ruine und Dorf, ll.Jahrh. Idina^). Ich halte den Namen für ein slow.*Zidina, das eine hohe, lange Mauer bedeutet. Man wird dabei an die Befestigung des Pankrazenberges^) denken, auf dem die Burg des Ministerialengeschlechtes®) stand, das sich von Iden nannte, aber abgesehen davon, daß der Name älter als die Burg sein könnte, wäre eine Benennung, die die Umfassungs mauer sozusagen als das Wesentliche hervorhebt, einigermaßen befremd lich. Vielleicht ist doch eine andere Mauer gemeint. Es fällt auf, daß 1) Oö. UB. I, 214, n. 29. ^) Nach der Topographie des Innviertels, Wien 1779, S.59, war er acht eckig. St. Pankraz, einem bei den Slowenen beliebten Heiligen, war offenbar die Burgkapelle geweiht. ') Vgl. Strnadt, Innviertel und Mondseeland, S.687f.
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