Bergnamen. 211 Pesenperg und Pöstling bedeuten dasselbe, nämlich Sandberg, eine Bezeichnung, die sich nach dem Gesagten zunächst nur auf jene Stelle des Berges beziehen kann, wo die zwei Gehöfte stehen, Pesenberg ist aus einem slow. Pesenibergi) oder -verh (vrh), Pöstling aus slow. Pesenich^) entstanden. Aus Pesenich wurde mit Einschub von t (vgl. Nöstlbach aus Nesselbach, Köstendorf aus Chessindorf) Pestnich und später Pestling, mit geschlossener Ansprache des e, daher im 18. Jahrh. Pöstling geschrieben^), örtlichkeiten dieses Namens gibt es auch im Bez. St. Peter i. d. Au, NÖ. Wo ein Ort schon in karolingischer Zeit Pesenich hieß, dort entstand daraus zunächst urk. Pieznich, später Piesling, oder Piesting, Piestling, Formen, die wir mehrfach finden. Um gekehrt ist aus der nichtdiphthongierten Form Pesenperg, Pestnich zu schließen, daß der Südhang des Pöstlingberges erst im 11. oder 12.Jahrh. besiedelt worden ist. Auch der Luftenberg (396 m), 1111 Lufinberg®), unterhalb des Pfenningberges bei Linz trägt einen slawischen Namen. Ich denke da an einen ursprünglichen *Lovni- >•Lovin-> Luvinberg (vgl. den bekannten Lovcen), von slow. lovnja zu lov ,Jagd, Nachstellung, Lauer'. Das wäre also ein Berg mit Spähwarte, eine Erklärung, die für diesen an die Donau vorgeschobenen, isolierten Kegel gut passen würde, zumal die Umgebung sicher slawisch war (Pulgarn, Gusen)*). Die bedeutendsten Pässe des Landes sind im Süden das Pötschenjoch (1023 m), von peö ,Fels', über das man vom Gebiete des Hallstättersees in das Ausseer Gebiet kommt, und der Pyhrnpaß oder die Pyhrnklause (822 ni) bei Spital am Pyhrn. Urk. heißt der Pyhrn im 12. Jahrh. Pierdo, Pirtlo, Pirnus mons®). Es liegt zweifellos brd, bzw. bpdlo ,Anhöhe', ,Fels' zugrunde«). Man könnte einwenden, daß anlauten des slaw. b im Deutschen als f erscheinen müßte (Feistritz aus Bistrica), allein das Baierische übernimmt den slawischen Laut zu verschiedenen Zeiten verschieden: Pistrach und Weistrach gehören zur selben W.bystru wie Feistritz'). Die angebliche römische Bezeichnung Pirus mons (Um lauft) für den Pyhrn gibt es nicht. Das röm. Pirum ad summas alpes aber, das wahrscheinlich gemeint ist, gilt dem Birnbaumer Wald in Krain®). Vgl. Zahn 35, 55 f. und Postlexikon von Kärnten, Krain und Steier mark, üraz 1892, S. 441, wo mehrere slowenische Orte dieses Namens ver zeichnet sind. Anfangs des 18.Jahrh. wird Pößling(er) geschrieben. «) Oö.ÜB. II, n. 97. Weintokl*'^S^134'Tu7^ ^ Einfügung des t vgl. die Beispiele bei «) Oö.UB. II, n. III, 290, 325. FO.» II, 485. ') Auch der Piertstein, G. Rosenau, B. Windischgarsten, wird mit brd zusammenhangen. i ') Vgl. Kämmel, 157, 1, n.21; 164, 7, dazu Gamillscheg a. a. O., S. 171. ') Pichler, Austria Rom., S. 175. 14*
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