206 III- Die Slawen. brechendes Gewässer',aber dagegen spricht die Bildungsweise des Namens, und da der Fluß dem Gebiete der einst stark slawischen Riedmark an gehört, so wird man an slawische Herkunft der Bezeichnung denken müssen!). Die große Gusen hieß urspr. Grasbach^), die kleine Reiche Ache^), der slaw. Name wird zuerst im Unterlauf, bei St. Georgen, auf gekommen sein. Dazu kommt, daß eine zweite Gusen^), heute Forst bach, in einem Gebiete begegnet, wo die kleine Rotel, in die sie bei Zwettl mündet, urk. in slawisierter Form Rotilich genannt wird, was auf slawische Anwohner weist. Es kann daher kein Zweifel sein, daß gasu ,Gans' zu grunde liegt, die Gusen also ein Gänsbach ist, wofür auch die nasalierte Form Günsen, die einmal in einer Urkunde®) begegnet, deutlich genug spricht. Die Gusen nimmt die Visnitz auf, 1125 Visinissa®), von viänja .Weichselkirsche', und die Prechten'')(1418 bezeugt), deren Name auch kaum deutsch ist. Im Bez. Mauthausen fließt der Zweinzenbach, zweifellos eine slaw. *Svmica, von svinija .Schwein', im Bez. Pregarten und ein Gimbach®), zu erschließen aus dem Gehöftenamen Gimbeck, G. Pre garten. Der Waldaist fließt und der an der .Kalten Kuchel' bei Schanz, G. Sandl, entspringende Flambach zu, 1548 Flaunn genannt, was wohl auch fremder Herkunft ist®). Die Bezeichnungen Tröbing, Reitling und Greising sind keine Fluß-, sondern Ortsnamen und werden später besproclien werden. Die Feldaist zählt zu ihren Nebenflüssen die Feistritz, 12.Jahrh. Viustriza!0), älter *Bustrica, von bystru ,schnell, scharf, frisch', die Flanitz, 12.Jahrh. Vlemitz, Vloentz, Flenitz"), aus *Blanica, von blana .Viehweide', eine Jaunitz, 12. Jahrh. Jowerniz!®), älter* javornica, von javoru ,Ahorn'. Die zwei Bäche namens Trevay!®), ein oberer, heute 1) Vgl. die Namen Gusene, Gusowe, die Österiey aus Schweriner, bzw. Merseburger Quelien verzeichnet. 2) Vgl. Pammer, Das Gemärke der einst passauischen Herrschaft Wild berg (Archiv f. d. Gesch. d. Diöz. Linz II), S. 132. ") Sieh oben S.93. *) In einem Fischwasserverzeichnis der Herrschaft Lobenstein (HandelMazzetti, Das Gemärke von Wildberg im Jahre 1198, im Jahresber. d. Mu seums in Linz 1899, S. 25 u. Kärtchen). Lf. Urb. 103, 94 (13. Jahrb.). 8) Oö. UB. II, 165. Mikl. 254. ') Strnadt 418. 8) Vgl. Gibina, urk. an der Gibni, Gibmach, Zahn 212. 8) Strnadt 306, n. 62. Daß aber der Bach urspr. Fladnitz, Flanitz geheißen habe, wie er meint, ist nach der Form Flaunn keineswegs anzunehmen. w) Oö.UB. I, 170. Miklos. 150. ")Oö.UB. I, 478,480. Miklos. 143. Hackel a. a. O., S.35, Anm.3,nimmt irrtümiich Herkunft von Biatnice bezw. biato ,Sumpfwiese' an. ")Oö.UB. 1, 132, 478. Miklos. 176. !*) Vgl. Archiv f. österr. Gesch.., 104. Bd., S.547.
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