186 II. Die Baiern. k) Von Beziehungen zur Literatur und zum Volksglauben, Der Kranabetsattel im östlichsten Teile des Höllengebirges, urk. Chreimhiltsatel, begegnet zuerst in einem Besitzverzeichnis des Frauenklosters Traunkirchen aus der ersten Hälfte des 14. Jahrh. und so mag der Name von den größtenteils adeligen Nonnen selbst herrühren und auf Bekanntschaft mit Heldensage und Nibelungenlied weisen^). Dagegen kann hinter dem merkwürdigen Namen Greulspurch (15. Jahrh.), heute Kreisbichl bei Lambach, keine Reminiszenz an die Gralsburg vermutet werden, sondern es liegt der in unserem Urkundenbuch oft bezeugte Personenname Chreul zugrunde. Engels- und Teu felsberge verdanken ihre Benennung dem Volksglauben oder boten, sofern es sich um Personennamen handelt, vielfach erst Veranlassung zur Entstehung von Volkssagen®). Die mehrfach vorkommenden Hanns-, Hausberge und Haus steine gehören, wenn sie von hün ,der Schwarze, der Teufel' gebildet sind®), ebenfalls hierher. Die verschiedenen Heiligenberg und Heiligenstein haben ihren Namen in der Regel von christlichen Kultstätten, können aber in ein zelnen Fällen ursprünglich heidnische Opferplätze gewesen sein. Ein Drachenstein bei Mondsee und des Teufels ,Tanzboden', eine der Höhen des Hausrucks, mögen den Schluß bilden. 1) In unseren Urkunden lassen sich alle Hauptgestalten des nationalen Epos nachweisen, Siegfried, Dietrich, Hagen, Vasolt usw., Helche und auch Brunhild (Oö. UB. V, 133 u. 338, 14. Jahrh.). ^) Der Engelberg bei Neukirchen, B. Braunau, hat mit Engeln nichts zu tun, sondern heißt im 13. Jahrh. Enchnachperg, ist also nach der Enknach (Engibach) benannt. ä) Diese Bedeutung von hün scheint mir schon im Hildebrandsliede vor zuliegen und wäre bei dem dunklen Typus und gefürchteten Charakter der Avaren und Magyaren, die man wie ihre Vorgänger Hunnen nannte, sehr naheliegend. ■ •
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