Das Land ob der Enns

184 II. Die Baiern. f) Von der Farbe. Zahllose Lichtenberg und Schwarzenberg bezeichnen das Über wiegen des Laub- oder Nadelwaldes, das saftige Grün der Wiesen und Matten die vielen Grünberg(Grünburg), die Farbe des Gesteins kommt zum Ausdruck in Ratenberg, G. Kematen a. d. Krems, 13. Jahrh. Roetenperg; Felsengut, G. Herzogsdf., 13. Jahrh. Rotenvels; Ruttenstein bei Waldhausen, 12. Jahrh. Rotenstein, einerseits und Weißen berg anderseits. Die Bezeichnung Blankenberg betont vielleicht, wenn sie nicht etwa mit einem Personennamen zusammenhängt, mehr den Mangel von Baum und Strauch, wie wir auch von ,freien, lichten Höh'n' sprechen. g) Von der Bodenbeschaffenheit. Es gibt da Wald-, Forst-, Hagen-, Hart- und Holzberge, und wo Rodungen vorgenommen worden sind, Reitkogel, -bichi, Ratberg, Schlöglberg und Gschwentbichl. Auf Kulturboden weisen die Feld-, Hamet-(= Heumahd) und Wiesberg, ebenso die Habichl bei Sandl und Reichraming, urk. Heupühl, *Houpühel. Nach der Bodengestalt oder Terrainplastik sind benannt der Furt berg, Gassenbichl, Jochberg, Kessel-, Klamm- und Klingen berg. Vom Gestein oder den Beimengungen des Erdreichs nennen sich die Arz-, Arzt-, Gries-, Sand-, Eisen-, Kalk- (Kalch-, Kohl-, Kahl-), Sulz-, Leim-i)(Lain-, Laim-, Lam-) und Schlierberg, alle überragen aber an Zahl die Stein- und Steindlberg. Die Unwirtlichkeit kommt zum Ausdruck in den Bezeichnungen Wildberg, Wildenstein, Schneeberg und Kaltenberg. h) Von Bauten und Zeichen. Es sind hier vor allem die Burg-, Schloß- und Kirchberge zu nennen. Ein urk. (13. Jahrh.) Purperig (= Purgperg) bei Eggeisberg wird heute unrichtig Buchberg geschrieben. Daran reihen sich die Hof-, Haus-, Häusel-, Hütten- und Stadelberg. Ferner gehören hierher die Klausberg, -riegl, -stein, Mühl- und Kürnberg, letztere von quirn, kurn, der Bezeichnung für die vor dem Aufkommen der Wasser mühlen vom Vieh oder mit der Hand betriebenen Mühlen. Dann gibt es Brunnberg, -stein und Galgenberg, letztere wohl zumeist Von mhd. galge ,Ziehbrunnen', manchmal auch Gallaberg ge schrieben, ferner Kreuzberge, von der Sitte, auf dem Gipfel ein Kreuz zu setzen, wie eines auf dem Priel steht, und Stubenberg, die ihren Namen vermutlich von slaw. st^pa haben, was Flachsbrechel bedeutet (vgl. Haarstube). >) Mhd. leim ist Lehm.

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