Bergnamen. 183 zwar an die Frauenschuh genannte Blume, hat aber, da der Personen name Frauscher in der Gegend verbreitet ist, wohl von diesem seine Bezeichnung erhalten. Von der Vegetation im allgemeinen sprechen die Namen Rauch berg bei Geretsberg, 13. Jahrh. Ruhenperg, und Raucheneck bei Estern berg, Reichenberg und Reichenstein, Dürrn-, Dirnberg, Hunger berg, mitunter in Hummelberg entstellt, Sperrberg und Sperneck, von mhd. sper ,dürr, trocken, unfruchtbar', und Edenberg, von öde ,unbebaut'. Faistenberg bei Kematen a. d. Krems dürfte, da ebd. eine Faistenmühle steht, nach einem Besitzer Feist benannt sein^). In einzelnen Fällen, wo schon früh die urk. Form Tiren-, Dirnstein, -berg lautet, mag mhd. tirn-(boum),Kornelkirsche' zugrundeliegen wie bei dem bekannten Dürrenstein a. d. Donau, NÖ. Vgl. Müller in BfLk. 18, 402. d) Von der Lage (Orientierung). Sommer-, Sonn- und Winterberg weisen auf südliche und nörd liche, Ostern-, Estern- und Westerberg auf östliche und westliche Lage. Ein gegenseitiges Lageverhältnis drücken aus die Bezeichnungen Vordem-, Federn-^) und Hinternberg. e) Von der Gestalt und Ausdehnung. Bezeichnungen von Bergen nach ihrer Gestalt finden sich naturgemäß fast nur im Gebirge. Unter den Siedlungsnamen gehören hierher ganz wenige: Natzberg bei Nußbach, 13. Jahrh. Nasenperch, ein Scheibel berg und Scheiblstein mit runder Form (Scheibe) und ein Schober stein bei Gmunden mit einer Gestalt, die dem Heuschober gleicht. Bedeutende oder geringe Höhe heben die zahllosen Hohen-,Hehenund Pesenberg, urk. Poesenperg, von mhd. boes ,klein, unscheinbar', ein Kleinberg^) bei Allerheiligen und ein Litzlberg am Atersee, von mhd. lützel ,klein', hervor. Die Steilheit betonen der Gabberg bei Weyreck, von mundartl. gä ,jäh', Waxenberg bei Leonfelden, 12. Jahrh. Wassenberch, und Waschenberg bei Wimsbach, 15. Jahrh. Wessenperg, von mhd. wahs ,scharf. Das langsame Vorwärtskommen beim Besteigen drückt die Bezeichnung Zahberg bei Gilgenberg aus, 13. Jahrh. Zffihenberc. Endlich gibt es bei Hartkirchen, Hohenzell und Gmunden einen Lemberg, vermutlich von mhd. lenge ,lang', einen Langsberg bei Viechtwang,13. Jahrh. Langenperg,Langerstein bei Garsten, 13. Jahrh. Langenstain, und eine Anzahl Breitenberg. ') Sonst weist das Attribut feist bei Ortsnamen auf guten Boden. 2) Mundartl. lautet vorder fedn, vordem und fordern fedSn. Hier wäre allerdings nach der Aussprache zu fragen. Wenn das Volk Kleinberg sagt, wie der Name gedruckt steht, so ist wohl in dieser Gegend an Zusammenhang mit slaw. glina ,Lehm' zu denken.
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