Das Land ob der Enns

Bergnamen. I75 Der ebenfalls an der Landesgrenze sich hinziehende, mit dem Greiner Wald zusammenhängende Weinsberger Wald ist 1043 m hoch. Eine besondere Besprechung erfordert noch der von St. Nikola gegen Waldhausen hinstreichende Beinwald, mundartl. Bgowgödi), mit einem Beinberg (Painberg). Er hat seinen Namen von den Herreri von Payn (St. Nikola), ca. 1185 Pahin. Vom 12. Jahrh. bis zum Aus gange des Mittelalters war hier eine dem hl. Nikolaus, dem Patron der Schiffahrt, geweihtes Hospital mit einem Friedhof der Namenlosen für die Opfer der Donau,,bzw. der nahen Stromschnellen Struden und Wirbel. _ Die alte Bezeichnung dieser gefährlichen Stelle lautet Poien-2)j Boinstein®),Payn,ferner mit einem Bildungskonsonanten Paige^),PahinSf pogica caribdis®). ' Zugrunde liegt das Wort Boie, worunter die Schiffleute auf dem Wasser schwimmende, Untiefen oder Klippen anzeigende, an einem Seil befestigte Zeichen verstehen. Das Nebeneinander der Formen mit oi und ai erklärt sich aus dem Nebeneinander von mhd. boie und beie'). Das sind also, um es zu wiederholen, nur die hervorragendsten Berge des Landes. Die Zahl der Namen von kleineren Bergen und Höhen ist aber Legion, wie sich in einem Alpenlande von selbst versteht. Sie sind meist zusammengesetzt. Die hauptsächlich vorkommenden deutschen Grundwörter sind: Berg, Bühel (Bichl, Pichl), Eck, Fels, First (z. B. Pettenfirst), Gupf, Hals (fortlaufende schmale Anhöhe, Erdzunge), Horn, Hühl, Hiebl (hüwel = Hügel), Joch, Kopf, Mauer, Ofen (zerklüfteter^ hohler, hochaufragender Fels), Riegl (Riedl), Ritz (steiler, begraster Berpbhang), Ruck (Höhenrücken), Sattel, Scharte (Einschnitt), Schreck (steiler Abhang, Felswand), Spitz, Stein (aufragende felsige Höhe), Wand, Zinken (Zacken). Stauf (mhd. stouf = steiler Waldabhang) kommt nur zweimal vor, nämlich bei Haibach a. d. Donau und bei Frankenmarkt®). Herkunft und Bedeutung des häufigen Ausdruckes Kar sind umstritten. Sehr zahlreich sind Siedlungen mit Namen auf -berg. Es können hier nur Beispiele dafür geboten werden. Sie tragen ihren Namen a) von Personen. Achatzberg, G. Klam, 1360 Alhartsbg., von Adelhart. — Aden berg, G. Handenberg, ca. 1180 Atenberch, von Ato. — Agersberg, G. Eberstalzell, 15. Jahrh. Aiganczperg, von Aigant. — Aigelsberg] ^) Damit fällt Lamprechts ,Bienenwald'. ^) Mon. Germ. XX,801. • ®) Mitt. des Inst. f. österr. Oeschichtsf. 26, S.412, Nr.8. ') Mon. Germ. XXIV, 320. ') Kurz, Beitr. IV, 478, n. 29, und Archiv f. österr. Gesch. 94, 283L ®) Mon. Germ. IV, 547. ') FO.3 I, 509 stellt Poienstein irrtümlich zu bogo.Biegung'und HandelMapetti, in der Unterhaltungsbeilage der Linzer „Tagespost" 1908, Nr.32 spricht von einem Stein der Boier und ihres Sonnenkultus,was ich nur verzeichne Vgl. auch Müller in BfLk. 21, 18 und Jahrb. 1915, 112 ff. 41- Frankenmarkt (10. Jahrh. mons. Stüph) hat der dort fließende Steifibach (aus Stauferbach) den Namen.

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