174 II. Die Baiern. dürfte dieser Piaetchinstein aus der bekannten Urkunde von 828i) stam men, wo als einer der Grenzpunkte des Gaues die hoho gaplaettchin (von ahd. pletacha lapathum) genannt werden. Lamprecht wieder verweist in seiner Matrikel, S. 223, auf den in Urkunden des 11. Jahrh.^) vorkommenden Flechentenstein (von mhd. blecken ,sich entblößen, sich zeigen', also wohl aus dem Höhenzuge auf ragen), aber wahrscheinlicher ist, wie Schmeller, S. 326, bemerkt, damit der Weißenstein bei Regen gemeint. Somit bleibt es bei der 1522 bezeug ten Form Piekkenstein, wie die ON. Pleckenfirst (G. Lorch bei Enns), 1378 ebenso^), und Blöckenwegen(G. Waldzell, B. Ried) von dem mund artlichen Ausdrucke^) Blecken ,großes Pflanzenblatt'®). Es folgen sodann der Zwieselberg (1160 m)mit zwei Kuppen, der Reischlberg (1068 m), der Hochfichtel (1335 m), ein hoher Fichtenberg, und der Schindlauerberg bei Schindlau (urk. Schintau, *Schinterau). Südlich von diesen Bergen bildet das Gebirge Hochflächen, z. B. den Campus Lobenvelt®) (Liubenvelt, heute ON. Leonfelden) und den schon 827 genannten'') campus Caestininc-, Chestinperc, aus denen einzelne Kuppen herausragen, die die Höhe von 948 m nicht überschreiten. Solche Kuppen sind der Ameisberg (940 m) bei Oberkappel, der Breitenstein (948 m) bei Kirchschlag, die Kuhenöd®) oder Gisela warte(926 m)und unmittelbar an der Donau der Pöstlingberg(537 m), die ,Akropolis von Linz', wie ihn Gilm mehr poetisch als richtig ge nannt hat. Von ihm wird später die Rede sein. Östlich vom Pöstlingberg, ebenfalls an der Donau, erhebt sich der nach dem Besitz (Pfenningmairgut) des mittelalterlichen Linzer Bürger geschlechtes Pfenning®)(Denarius) benannte Pfenningberg (614 m). Im östlichsten Teile des Mühlviertels breitet sich der sog. Greiner wald aus. Er beginnt beim Kerschbaumer Sattel (600 m) südlich von Freistadt, zieht zuerst östlich, dann südöstlich zur Donau und bildet die natürliche Grenze zwischen Ober- und Niederösterreich. Er hat seinen Namen vom Städtchen Grein an der Donau, wo er endet. Einzelne Flöhenpunkte desselben sind der Brockenberg (1120 m), wahrsch. ein Brackenberg, von bracke ,Jagdhund''^°), und der Blasenstein, von mhd. blas ,kahl'"). 1) Oö.ÜB, II, n.7. 2) Hund, Metrop. Salisb. II, 25. ä) Oö. Stiftsurb. III, 123. Schmeller 323. Die Blätter der Rübe heißen jetzt noch so. S 22^ interessante alte Beschreibung des Berges bei Lamprecht, Matrikel, «)"0ö. ÜB. II, 273, n. 182 (1154). ') Archiv f. österr. Gesch., 27. Bd. (1861), S.258. ®) Urk. Chunnöd, wahrsch. von Kuno. Ö Oö. UB. IV, n.84 u.87 (13. Jahrh.). ^i») Eine allerdings schwäbische Quelle unterscheidet die Jagdhunde in bracken, süsen und lelthunt. ") In Urkunden des 14. Jahrh. kommt die Form Plassenstein vor, die an das Nebeneinander von Lausa und Laussa erinnert.
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