Bergnamen. 173 Zwischen der Mattig und der Enknach liegt der SiedIberg (550 m), urk. Sindelberg, vermutlich aus älterem Sinewelberg^)=runder Berg, bemerkenswert durch die auf ihm gemachten Gräberfunde, und zwischen der Enknach und Salzach der große Weilhartforst, urk. Willenhart, vom PN. Wiho, dessen nördliches Ende bei Braunau Lachforst (von loh ,Wald') heißt. Unmittelbar an der Donau liegt der Sauwald (876 m), urk. Sau ruck, der sich von Viechtenstein bis Engelszell ausbreitet und geologisch zum Bayerischen Walde gehört. Er hat seinen Namen zweifellos von ehemals hier hausenden Wildschweinen. In der Nähe der Donau finden sich als letzte bedeutende Boden erhebungen der durch seine Aussicht bekannte Mairhoferberg (654 m) bei Aschach und der Kürnberg(525 m)bei Linz. Der Name des letzteren hat schon K. Maximilian I. beschäftigt. In einem seiner Gedenkbücher heißt es: Camus mons prope Lincium et Wels, qui hodie appellatur lingua vernacula Cornperg®). Aber mit dieser Etymologie ist es nichts. Urk. heißt er im 12. Jahrh. Curinberc. Man könnte an einen PN. Curo denken, aber wahrscheinlicher ist die Herkunft des Namens von quirn, worunter man in ältester Zeit eine von Tieren getriebene Mühle verstand^). Da die Mühle für den Lebensunterhalt sehr wichtig war, stellte man sie, um sie vor Feinden zu sichern, manchmal in Wäldern auf"). So ist also der Kürnberg ein Mühlberg. Die Bezeichnung kommt öfter in deutschen Landen vor und ist hier in frühbesiedelter Gegend, nahe der Heerstraße an der Donau sehr verständlich®). Betrachten wir jetzt die Berge jenseits der Donau, die ,bucklige Welt' des Volksmundes. Es sind Ausläufer des Böhmerwaldes, die ter rassenförmig zur Donau abfallen. Einzelne Höhenpunkte an der Nord grenze von Westen nach Osten sind die Dreieckmarke (1304 m), ein Felsen, der im Jahre 1765 zur Grenze zwischen Böhmen, Oberösterreich und Bayern bestimmt wurde und wahrscheinlich der in Enenkels Reimchronik«) als Grenzpunkt in dieser Gegend genannte Unctornperg (von untarn ,Mittag') ist; ferner der Plöckenstein (1375 m), 1522 Plekkenstein'). Nach Rudhart, Älteste Geschichte Baierns, S. 456, hieße er urk. Plffitchinstein. Einen Beleg gibt er nicht an. Da nun eine Zeitlang der Grunzwitigau an der bayerisch-böhmischen Grenze gesucht wurde, 1) Ein Berg dieses Namens ist bezeugt Fontes IV, 93, Nr.432 (1193). 2) Hormayrs Taschenbuch 1824, S.61 ff. s) Noch eine Urkunde von 1007 (Oö.UB. II, n.55) unterscheidet molae und molendina. An erstere, die von Tieren betriebenen Mühlen, erinnert auch der Ortsname Fekirer (Bhs.)in den Gem. Weilbach und Mörschwang, ca. 1145 Vechschirn (Oö.UB. I, 292, n. 27), das nichts anderes ist als ahd. fehesquirn ,Viehmühle'. Der Gen. fehes zu fihu ist auch sonst belegt (s. Schatz, Altbair. Gramm. 114). Das Vetschiern Oö. UB. VII, n. 51a (1348),im Reg. unter dem Buchstaben U eingereiht, ist richtig Vechschirn zu lesen. ") Arnold, S. 24f. 6) Nach Oö. UB. II, n. 284(1189) hieß der auf der Westseite gegen Mühl bach bei Schönhering gelegene Teil des Nürnbergs Wolfsruck. «) Rauch, Script. I, 246. Strnadt, Velden 177. ') Archiv f. österr. Geschichte, 94. Bd., S.219.
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