Das Land ob der Enns

168 II. Die Baiern. Der Traunsee heißt so, weil ihn die Traun durchströmt. Der Offensee, 14. Jahrh. Offense^), führt auf den seit der Tätig keit des Hochstiftes Bamberg im Lande auftretenden Personennamen Offo zurück, hängt aber kaum mit dem Ausdrucke Ofen, d. i. ein zer klüfteter, hohler, hochaufragender Felsen, zusammen. Der Wilden- oder Wildsee, aus dem die Teichel fließt, heißt 1125 Willen-, Willese^), vom Personennamen Wiho. Alm-^), Gösau-*), Laudachsee haben von ihren Abflüssen Alm, Gosach, Laudach den Namen, Öden-, Schwarzen-, Münich-, Mittersee bedürfen keiner Erklärung. Der G1ei nkersee weist auf das Stift Gleink als Besitzer,diePeichtauerseen sind nach Örtlichkeiten, der Brunnsteiner- und Pyhrnsee nach Gebirgshöhen, der Edlersee östl. vom Almsee viell. nach Erlen gebüsch benannt (vgl. Edlach aus Erlach), der Lainersee, 1125 lacus Lawn^), nach einer Örtlichkeit mit einem slaw. Namen, der im Lande mehrfach begegnet, wie wir noch sehen werden. Im oberen Innviertel führt eine Reihe von seichten Sümpfen den Namen See: der Weichsee, 13. Jahrh. Wihse^), vom PN. Wich®); der Höratinger- und Seeleitnersee, so genannt nach Ortschaften in der Nähe; der Hellersee von einem Bauernhaus; der Imsee bei Palting, 14. Jahrh. Inzze'), vielleicht vom PN. Inzo®). Langbatsee, vorderer und hinterer, wie der Ortsname Langbat (Ebensee) vom mhd. Worte lancwät, das die Bezeichnung für ein sack artiges Zugnetz (wate) zwischen zwei Wänden war®). Es handelt sich also um einen See, in dem diese Art Fischerei betrieben wurde. Ebensee ist kein Seename, sondern Ortsname, entstanden aus eneben des ses, neben dem See(Traunsee), was den Tatsachen entspricht. Ursprünglich hieß der Ort Langwat*®). Die sonst mehrfach in Oberöster reich vorkommenden Bezeichnungen See, Seebach, Egelsee (von Blut egel) weisen auf keine eigentlichen Seen, sondern nur auf Tümpel und versumpftes Gelände in der Nähe größerer Gewässer**). Ähnliches gilt von dem Ortsnamen Seebern, G. Au, B. Perg, urk. Sewarn, und dem *) Oö. Stiftsurb. I, 395. 2) Oö.ÜB. II, 167. ') Im 10. Jahrh. Alpanase (Oö. ÜB. II, n. 37 u. 51.) *) Bezeugt 1231 als Goseerse (aus Oosachersee), Archiv f. lösterr. Gesch., 94. Bd., 8.476. Im 16. Jahrh.(vgl. ebd., 8. 167) heißt er auch Camerse, nach dem Besitzer, der Herrschaft Kammer am Atersee. ®) Saizb. ÜB. 1, 845, n. 143b. MB. 36S 20. ») Bezeugt Saizb. ÜB. 1, 30, 38 (8. Jahrh.). ') Saizb. UB. 1, 885. ®) Der Saizb. UB. 1,595(12. Jahrh.)vorkommende Hattinse(von Hatto) ist nach Strnadt (Archiv f. österr. Gesch. 99, 911) in der Pfarre Moosdorf zu suchen. 9) Vgl. Schmeiier 11, 1045; Fm.38 f. und Oö.UB. VI, n. 341 (1340), wo 1AI WJl'f' T PQPfpIlIPl" *») Oö. Stiftsurb. 1," 392, und Frieß, Traunkirchen 71. Der Name haftet noch an einer nahe bei Ebensee hegenden örtiichkeit. **) Vgl. BfLk. 18, S. 112.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2