fSji ■ ' . . I. I. Kelten und Römer. Weges, also einer Römerstraße, im Gegensatz zum germanischen Knüp peldamm sieht, ein Wegweiser sein, wenn er nämlich an einem Straßen zug auftritt, der in seiner allgemeinen Richtung bereits auf Grund anderer Anhaltspunkte als römisch ermittelt ist. Sonst ist nicht allzuviel darauf zu geben^). In den Grenzbeschreibungen der alten Landgerichte be gegnet nämlich der Ausdruck mehrfach auch für Wege, die auf keinen Fall als ehemalige Römerstraßen gelten können^). Ähnliches gilt für die gleichfalls in größerer Zahl begegnenden Orts namen Hörweg und Hörgasteig, denn die erwähnten Grenzbeschrei bungen kennen eine Verpflichtung zum Geleite des Kriegsvolkes auf bestimmten Wegen®),so daß diese Bezeichnungen wohl damitzusammen hängen*). Viele Spuren einstiger Römerstraßen sind natürlich durch Ver legung oder Auflassung, wie sie die anders gearteten Verkehrsinteressen der späteren Jahrhunderte vielfach nötig machten,fürimmer verwischt worden, aber anderseits haben wir wieder an den ältesten Ortsnamen eine treffliche Orientierung, denn die einwandernden Baiernfolgten naturgemäß zunächst den schon bestehenden römischen und vorrömischen Verkehrswegen. Gering sind die bisher in Oberösterreich zum Vorschein gekommenen Spuren römischer Straßenkörper. Es verdient auch bemerkt zu werden, daß eine so wichtige Straße wie die von Wels nach Salzburg führende, wenigstens nach dem zwischen Vöcklabruck und Schöndorf zutage ge tretenen Stück, nur 20 Fuß =6,32 m breit war®), während z. B. die im Jahre 1918 bei Wielenbach am Ammersee in Bayern aufgedeckte Römer straße zehn Meter in der Breite mißt®). Die sog. Hochäcker sind nicht römisch, ja meist nicht älter als etwa 500 Jahre'). Lauriacus — Ovilava — luvavum. Lauriacus (Lauri-äcu-s), gewöhnlich in der jüngeren Form Lauriacum genannt, ist auf der ganzen Strecke zwischen Castra Batava *) Einzelne dieser Hochstraß können auch aus Hag- oder Hartstraß (vgl. Hochleiten aus Hartleiten, Oö. Stiftsurb. II, 119, n. 44) entstellt sein. ^) Vgl. Archiv f. österr. Gesch., 99. Bd., S. 240, 271, 307, 317; 102. Bd., S. 366, 402. Dazu gehören auch die Hochstraß in den Gem. Lasberg, St. Tho mas a. Bl., Waldzell, Piret bei Schwanenstadt und Rannariedl. ') Vgl. Archiv f. österr. Gesch., 102. Bd., S. 365, 386. *) Die nach Buck (vgl. Riezler, Die Ortsnamen der Münchener Gegend, S. 74) auf ehemalige Römerstraßen weisende, in Schwaben häufige Bezeichnung Haderweg (nach Buck von kelt. cadarn fest) kommt bei uns nicht vor. Der Name Hadermarkt(G. St. Fantaleon, B. Wildshut, und G. Schalchen, B. Mattighofen) hat damit nichts zu tun, sondern geht auf das salzb. Geschlecht von Hader (MB. 30, 11, 176) zurück. Strnadts Erklärung als urspr. Haderiches rnarca(Archiv f. österr. Gesch.99,437)entbehrt der urk. Stütze und ist sprach lich nicht zu halten. ^) Huber a. a. O. 1, S. 12. ®) Wie die im Jahre 1920 bei Eberschwang gefundenen Hufeisen mit dem geringen Abstände der beiden Stollen wieder gezeigt haben, sind auf unseren Römerstraßen Pferde kieiner Rasse oder Maultiere verwendet worden. ') Über die Hochäcker in Oberösterreich vgl. den Aufsatz G. Kyrles in den „Heimatgauen" 11, 1921/22, S. 73ff.
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