Seenamen. 165 Mondsee. Urk. 8. u. 9. Jahrh. Maninseo, später Maense^), mundartl. Mäns^^), mti sekundärem Umlaut. An Zusammenhang mit Mond ist keinesfalls zu denken, sondern an den Personennamen Mano®). Die naheliegende Verwechslung mit mäno ,Mond' tritt schon im 8. Jahrh. in der Latini sierung Lunaelacus zutage^). Irssee®). Urk. Urisesseo®), von einem anscheinend der romanischen Bevöl kerung eigenen Personennamen Urs'), der auch im Salzburger Ver brüderungsbuch vorkommt®). Es gibt hier in der Nähe ein Irsdorf, urk. Urisesdorf, und einen Irsberg®), weshalb kein Zweifel möglich ist, daß der genannte Personenname zugrundeliegt. Zum Verluste der Genitivendung vgl. das zu Abersee Gesagte. Die nebenher gebräuchliche Bezeichnung Jungfernsee hätte nach Pillwein, Hausruckkreis, S. 100, in einer Sage, die er anführt, ihren Grund. Wenig wahrscheinlich ist Fastlingers^") Ansicht, wonach sie auf das Marienpatrozinium der Pfarrkirche Zell am Moos zurückginge, die an diesem See liegt, denn in diesem Falle wäre wohl der Name Frauensee zu erwarten. Schwanensee. Der Name dieses längst verschwundenen Sees ist nur in der urk. Bezeichnung Suanaseo^'^), Suuannis^®), Suanse, Swanse^®), Swanns Schwanns^^) für den Ort erhalten, der seit seiner Erhebung zur Stadt (1627) Schwanenstadt heißt. 1) Oö.UB.J, 793; II, 746. Salzb. ÜB. I, 1088. ®) Nicht Mäse, wie Schatz, Altbair. Gramm.,§ 105 b, annimmt. Einfacher Nasal bleibt als Nasalierung, Doppelnasal als einfacher erhalten. Der Doppel nasal war hier Ergebnis der Synkope. 3) FP.2 1090. 4 Wenn ca.810 der Schreiber einer Mondseer Tradition (Oö. ÜB. 1, 81, n. 137) bemerkt, Maninseo, quod interpretatur lacus lune, so ist damit deutlich verraten, daß man schon damals den Namen nicht mehr verstand, sondern sich ihn im Kloster zurechtlegte. Die Schreibung Irrsee ist falsch, richtig wäre Ürssee oder doch Irssee. In älterer Zeit begegnet die Form Irschsee. * «) Salzb. ÜB. 1, 913 (10. Jahrb.). ') FP.2 1484. ®) In den Itischriften Ufernorikums begegnen die Namen Ursus, Ursinus öfter und im Indic. Arnonis(Salzb. ÜB. 1, 16)steht Urso unter zweifellos roma nischen Namen. •) Salzb. UB. 1, 901, 6 (9. Jahrb.); Urisesperc. ") Die wirtschaftliche Bedeutung der bair. Klöster 136. ")Oö. UB. 1, 64, n. 105 (819). ") Salzb. UB. 1, 437, n. 341 (12. Jahrb.). Die Form ist vielleicht von dem gleich folgenden Waluuis beeinflußt. * ^ jjÄ 1®) Ebd. 44; 463, n. 385. Letztere Tradition stammt aus dem 12. Jahrb., die erstere gehört zwar dem Ende des 8. Jahrh. (ca.790) an,-ist aber nur in einer Hs. des 13. Jahrh. überliefert. 1*) Lamprecht, Matrikel 26.
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