Das Land ob der Enns

Flußnamen. jg^ Im Anschluß an die Namen der fließenden Wasser seien jene ge nannt, die damit zusammenhängen. Laufen bei Ischl, 800 Loupa mit noch unverschobenem Konso nanten geschrieben, später Loufi, -un, bedeutet starkes Gefälle, ebenso Werfen (= Wirbel) in Werfenstein bei St. Nikola a. d. Donau und Werfenau bei St. Radegund, während die Bezeichnung Struden bei Grein (mundartl. Strum, mhd. strudem zu ahd. stredan .branden') eine Stelle bedeutet, wo die Wogen des Stromes unaufhörlich toben. Mit diesem strudein hängen auch die Namen Strummühle bei Mondsee, Strum und Strumboding(= Strudem-Bottich) bei Hinterstoder zusammen. Gmunden am Ausfluß der Traun aus dem nach ihr benannten See deutet durch den Plural und die Vorsilbe ge- an, daß der Fluß einst mit mehreren Armen aus dem See trat. Gamundi, Gemünd liegt auch dem Namen Mayrspint an der böhmischen Grenze zugrunde der urk. ein Malschgemünd ist,^ d. i. die Stelle, wo ein Bach in die Malsch mündet. Hier haben wir ein Beispiel weitgehender Verunstaltung eines Ortsnamens, ® Die Orte, wo sich zwei Quellbäche vereinigen, heißen manchmal Zwiesel, die Quellen selbst häufig Brunn, Bründl(= Brünnel). Ich nenne Adenbrunn im Weilhart, ca. 1310 Aermprunn, Breit brunn bei Hörsching, urk. Praitenprunn, Buchbrunn bei Marsbach, Deinbrunn bei Lorch, 12. Jahrh. Timenbrunnen, von Tiemo Desselbrunn bei Schwanenstadt, von Tassilo, Gallenbrunn bei Gampern, urk. Galtenprunn, von galt im Sinne von wasserarm, Goldbrunn bei Geretsberg, ebenso, Lauterbrunn bei Andorf, Passenbrunn bei Ke maten a. d. Krems, 1231 Porsin-, 1342 Parssenprunn, Rantwigesprunne (1040) bei Ibm^), Taubenbrunn bei Pupping, 1196 Tubenprunnen, Trübrunn bei Losenstein, 13. Jahrh. datz den drin (drei! Prunnen, und Zuffinprunno (777), Quelle des Petenbachs bei Mag dalenaberg. ^ _ Übergangsstellen heißen Furt, z. B. Andrichsfurt, vom PN. Antrich, und Dietfurt bei Braunau, von diet ,Volk', also sehr alt, und Urfahr (auch Ufer geschrieben) von ur aus und fahren, also Ausfahrstelle, Uberfuhr. ' Alte Übergänge bezeichnen auch die Namen auf -brück Inseln heißen in der Sprache des Mittelalters Wort, mhd. werd, z. B. Goldwört, wo einst Goldwäscherei betrieben wurde, 1075 Goldarwerd. In diesem Zusammenhange sei auch des Kachlets gedacht, einer telsigen Stelle der Donau zwischen Aschach und Ottensheim. Das Wort ist nichts anderes als ein Kollektivum *Gehachelech, weil die Wasser hier an den Klippen und Riffen wie durch eine Hechel gehen Kachlet entstand wie Haslet, Eichet, Buchet aus Haslech, Eichech, Buochech durch Anfügung des t, bzw. durch Umformung des Suffixes nach Ana logie von -eilt. 1) Wahrsch. Brunn, O. Geretsberg. 11«

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