Das Land ob der Enns

Flußnamen. 155 talheim), von den Nagetieren der Biber in Piberbachi)(bei Neuhofen und bei Unterweißenbach), von den Vögeln der Adler in Adlerbach, der Falke in Falkenbach bei St. Martin i. M., der Rabe in Raben bach, die Krähe in Kronbach bei Waldburg, die Schwalbe in Schwal ben-, Schwalmbach bei Mondsee. Nach dem Fischreichtum im all gemeinen sind benannt die Fischbäche in den G. Klaus, Vorchdorf, Öpping und St. Johann a. Windbg., nach besonderen Gattungen^) der' Nöstlingbach vom Nösling (naso), der Sprenzelbach, 8. Jahrh. Sprenzala, Sprenzlaha, Nbfl. der Vöckla, vom Sprenz (junger Asch), der Laubenbach bei St. Pantaleon, 12. Jahrh. Louben-, Laugenbach, von der Laube, einem kleinen Fisch aus der Familie der Cypriniden, der Rötelbach vom Rötel (Saibling), der Bürstenbach, der in die kleine Gusen fließt, vom Bürsten (Barsch), der Schiedbach vom Schied und vielleicht auch einige Altenbach vom Fisch Alte®). Von niederen Tieren begegnen der Krebs in einigen Krois- und Kroissehbach, urk. Kreuspach mit Vokalisierung des b bzw. w; die PerlmuscheP) in Perlbach bei St.Ägidi; die Schnecke in Schnecken bach (unt. Mühlv.). Von Kriechtieren finden sich die Natter®) in Natternbach bei Michelnbach und im Flußgebiet der Krems,und in Ungenach,12. Jahrh. Uncna, von ahd. mhd. der unke ,Schlange, Natter', der Wurm in Wurm bach bei Ternberg und vielleicht die Eidechse in dem Namen Idexelbach bei Ulrichsbg., von den Batrachiern die Kröte, der Frosch und der Blutegel in Krotenbach (mehrfach), Frosch- und Egelbach (eben falls öfter). Die Insektenwelt ist vertreten durch einen Käfer-(Kefer-)®), Mücken-, Gölsen-, Ameis- und Hummelbach, alle im unteren Mühlviertel. An die Haustiere endlich erinnern die Namen Viehbach, bzw. -böck (bei St. Johann a. Windbg., Putzleinsdorf, Öpping, Waizenkirchen, Steyr), Diersbach (B. Raab), ca. 1125 Tirspach, und Feselbach (Mühlv.), von ahd. tior, bzw. mundartl. Fasel ,männliches Zuchttier'; ferner Roßbach')(B. Mauerkirchen und bei Suben), Rind-, Rinn bach, 1061 Rintpach, der bei Ebensee in den Traunsee mündet; KühDie Biberbäche werden allerdings von einigen Forschern als vordeutsch erklärt. Esser denkt z. B. an altgall. Bivara von bivo (lat. vivo), also in der Bedeutung Queck-aha, oder an Bebra von idg. bhebhru,braun'. Aber das Vor kommen des Bibers ist bei uns gut bezeugt. 2) Vgl. Wimmer a. a. 0., S. 390ff. ®) Vgi. Pillwein, Innkreis, S. 80. Auch im Kesselbach finden sich Perlen (Pillwein, Hausruckkreis, S. 106). Der Natternbach bei Peuerbach heißt urk. Norderinpach, von nordar .nördlich', gehört also nicht hierher. - Möglicherweise aber nach einem Personennamen wie Kefermarkt. ') Vielleicht gehört hierher auch der in einer Urk. von 777 (Oö.ÜB. II, n. I) genannte Cnagapah oberhalb Aschach a. D., der an ahd. angargnago ,Angernager', d. i. das zum Kriegsdienst untaugliche Pferd, erinnert.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2