I. Kelten und Römer. Um das Jahr 930 war die Germanisierung der Romanen bei uns nahezu vollendet, aber Barschalken begegnen im Ater- und Mattiggau noch im 11. und 12. Jahrhundert. Die letzten Zeugnisse stammen aus dem 13. Jahrhundert, . Außer den besprochenen ,Walchen'orten hat es natürlich eine Menge anderer röm. Siedlungen gegeben, wie die Funde an den verschiedensten Stellen des Landes zeigen. Die größeren überliefern uns die Itinerarien und die Peutingersche Tafel. Ihre Namen haben sich auch, noch erkenn bar teilweise erhalten, die andern sind aber bis auf wenige spurlos ver schollen, wahrscheinlich z. T. schon deshalb, weil sie für die Baiern un aussprechbar oder unbequem waren. Einiges Antike glaube ich aller dings außer dem bisher Bekannteni) noch feststellen zu können, aber selbst alles zusammen ist nicht viel. Der Römer ist über die schon vor gefundenen Wohnplätze nur dort hinausgegangen, wo er neue Straßen anlegte oder bestehende militärisch sicherte, und hat überhaupt Norikum nur in bescheidenem Maße kolonisiert, wobei er vor allem Berge und Wälder mied. Aus späteren Zeugnissen läßt sich mit Sicherheit fest stellen, daß in römischer Zeit das Land weithin noch von Wald und Wildnis erfüllt war. Es seien da nur erwähnt: im Mattig- und Rotgau die Forste an den Seen des Salzkammergutes, der Weilhart und Höhn hart(Kobernauser Forst), der bis Aschach herabreichende Passauer Hart (Sauwald), im Traungau der Hausruck, der obere und untere Hart an beiden Ufern der Traun von Lambach bis in die Gegend von Linz ), der Kürnberger Wald, der Pollheimer Wald, der Buchenloh bei Wimsbach, der Eiterwald am Eiterbach, die Forste um Petenbach und Viechtwang, um Kremsmünster und Neuhofen, an der Enns und der Steyer, am Edl bach bei Windischgarsten, zwischen den Flüssen Steyer und Piesling, die Käserau im Tal von Windischgarsten, der Damberg bei Steyr usw.^) Angesichts eines solchen Landschaftsbildes ist es klar, daß auch die Straßen vielfach weite Strecken fort durch Wälder liefen und daß Sied lungen daher nur an offenen Stellen des Geländes erwartet werden dürfen. Die"Straßenforschung bringt uns also im allgemeinen kein zahlreiches neues Namenmaterial aus römischer Zeit, aber sie ist notwendig und ergebnisreich, weil wir auf diese Weise allein den späteren Weg der 1) Einen Überblick gewähren: Vancsa, Geschichte Ni^eder- und Oberöster reichs I, Gotha 1905, S.64 u. 114f.; Pichler, Austria Romana i, 97; Jung Römer und Romanen in den Donauländern, Innsbruck 1877 S.84f. und Kämmel, Die Anfänge deutschen Lebens m Osterreich, Leipzig 1879, S. 126 ff. 2) Durch die Ortsnamen Lindlach, urk. Lintloh, bei Hörsching und hard zw. Weis u. Kremsmünster (Oö. UB. II, n. 17) als LindenwaW bezeugt. Auf dem Heideboden zwischen Wels und Ofthering finden sich heute noch ausgedehnte rah^e^nbesWnde^ (888), n. 31 (898), n. 33(f9) n 42(951), m 51 und Anh n.8 (c.993L n.70 (1056), n. 71 (1061), n.88 (1104), n.89 (1106); n 90 ni671 n. III (1125), n. 142(1143), n. 241 (1174), n, 262f.(1183), n. 264 (1184") n 283(1189), n. 290f.(1190), n. 311 (1196), n. 319 (c. 1200); III, "- 63 02371 n* 529(1278)* IV, n. 337(1299), n. 451 (1302), n. 464(1303); VI, n. 125 SlSä: n 415\l34% n,29^2 (13^53).-«ber die großen Forste des Innvlerteis vgl. Strnadt im Archiv f. österr. Gesch. 99, 439 fi.
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