Das Land ob der Enns

142 II. Die Baiern. besiedelt worden sind, die ja überhaupt unter den Zugewanderten das Hauptkontingent stellen, woraus sich auch die politische Vereinigung des Landes mit der Steiermark im Jahre 1180 erklären würde^). Betrachten wir nun die zweite große Gruppe dieser Namen, die sich im weiteren Umkreise des Stiftes Kremsmünster findet. Es sind folgende: Im Bez. Kremsmünster^): Atzling,Bhs., urk. Atzlingarn.— Dieding,Bhs., urk.Tietwingaera. — Derflinger, Bhs., urk. Dorflingaern. — Frebinger, Bhs., urk. Froewingaern. — Gadringer, Bhs., urk. Chaetringaern. — Groissing, Bhs., urk. Chreuzzingaern. — Hössing, Bhs., urk. Hessingaern. — Hundner, Bhs., urk. Hfintingaern. — Kappling, einz. Hsr., urk. Chaepplingaern. — Leiting, Bhs., urk. Laeitingaern. — Nipling, Bhs., urk; Nupplingaern. — Pösching, einz. Hsr., urk. Pceschlingaern. — Quatlinghof, Bhs., urk. Waerglingaern. — Rafing, einz. Hsr., Raewingaern. — Raspinger, Bhs., urk. Raspingaern. — Rutzinger, Bhs., urk. Rützingaern. — Schaiding, Bhs., urk. Schaetingaern. — Schering, einz. Hsr., urk. Scheringaern. — Schnelling, Bhs., urk. Snellingaern. — Spolding, Bhs., urk. Spoholtingaern. — Stritzling, Bhs., urk. Strutzlingasrn. — Schwendinger, Bhs., urk. Swentingaern. — Waldbring, Bhs., urk. Walpringffirn. — Weghuber, Bhs., urk. Wegingaern. Im Bez. Neuhofen 2): Blümling, Bhs., urk. Pluemingaern. — Fellinger, Bhs., urk. Veldingaern. — Knittling, Bhs., urk. Chnuttlingaern. — Kreuzing, Df., urk. Chraeutzingaern. — Schatzing, einz. Hsr., urk. Schaetzingaern. An diesen Namen ist das Auffallende, daß sie alle, mit einer einzigen Ausnahme, an einzelnen Bauernhäusern haften, und diese Tatsache ist ein wichtiger Fingerzeig zu ihrer Beurteilung vom siedlungsgeschicht lichen Standpunkte. Diese Häuser kommen in den Urkunden nicht vor dem 13. Jahrh. vor und in dieser Zeit werden sie auch entstanden sein. Es handelt sich zweifellos um Ansiedlungen auf Neubrüchen und die Tatsache, daß sie alle in gleicher Weise benannt wurden, läßt darauf schließen, daß sie zwar nicht auf einmal entstanden sind, aber jedenfalls ein und derselben Rodungsperiode angehören. Sie muß energisch und großzügig gedacht werden, aber gleichwohl sind die Namen nicht mit einem planmäßig ins Werk gesetzten Zuzug von weiterher in Verbindung zu bringen, sondern mit Bestiftung unbehaust gewesener Holden. Die Benennung ging, wie die einheitliche Form auf -ingern zeigt, von der Grundherrschaft, dem Stifte, aus und brachte die Zusammengehörigkeit der angesiedelten Leute samt ihrem Gesinde zum Ausdruck, wie sie auch 1) Sie ist allerdings nicht sicher. Vgl. Pirchegger, Geschichte der Steier mark 1 (Gotha 1920), S.432. Sämtliche im Stiftsurbar von Kremsmünster vom Jahre 1299 bezeugt.— Der Vollständigkeit wegen sei hier auch das bereits im B. Kirchdorf gelegene Giglbauerngut, G. Nußbach, genannt, das im Urbar datz den Guglingern heißt.

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