I. Kelten und Römer. Nach den Leuten der jüngeren Steinzeit^) saß einst in unseren Gegenden eine illyrische (albanesische) Bevölkerung^). Ihr gehören die bekannten Gräberfunde in Hallstatt an und auf sie geht wohl auch die mit dem Griechischen übereinstimmende Form, in der uns das Wort Salz in den Namen Hallstatt und Hall®) überliefert ist, zurück. Man hat die Bezeichnung hal früher für keltisch gehalten, Förste mann wieder dachte an Zusammenhang mit dem deutschen Worte Halle, und seitdem nachgewiesen ist, daß die kontinentalen Kelten kein anlautendes h gekannt haben, findet seine Ansicht neuerdings Ver treter^). Man erinnert dabei an eine ähnliche Bedeutung der ,Halle' im Salzbergbetriebe, wie sie die ^Hütte' in den Erzbergwerken hat. Allein zu dieser Erklärung stimmen Bezeichnungen wie Haistraße(Weg des Salztransportes), Halbach (Salzquelle bei Aussee), Haiamt(Salzamt), Haistatt nicht. Da nun die Fälle, wo im Baierischen h für s eintritt, weil anderer Natur und jüngeren Ursprungs, nicht wohl herangezogen wer den können, so muß man annehmen, daß mit der Sache auch das Wort von altersher überkommen ist. Auf die Illyrier folgte eine keltische Bevölkerung. Die Sevaker oder Sevater des Ftolemaeus suchen manche im Innviertel, im Mühlviertel die Sudenen, am Hausruck die Rakaten, doch ist das alles unsicher. Im Norden der Donau läßt R. Much die unter dem Namen Kamboi zusammengefaßten Parmai und Adrabai siedeln, deren keltische Her kunft allerdings dahinsteht®). In diesem bis tief ihs Mittelalter mit Wald erfüllten Berglande kommen jedoch auf dem Boden Oberösterreichs im allgemeinen nur die Straßen nach Böhmen und die Niederungen der Donauufer zwischen Landshag und Ottensheim und zwischen St. Georgen a. d. Gusen und Grein in Betracht, wenn auch verschiedene Funde, die man gemacht 0 Eine, allerdings unvollständige, Zusammenstellung der prähistorischen Literatur über Oberösterreich gibt O. Oberwalder in „Heimatgaue" 1, 1919/20, ^) Vgl. dazu Chr. Mehlis, Ein unbekanntes vorgeschichtliches Volk in Süddeutschland(Peterm. Mitt. 1913,S. 20f.)und Thrakisch-illyrisches Volkstum im vorgeschichtlichen Süddeutschland (Ebd. 1917, S. 329 ff.). Urk. 777 (Oö. UB. II, n. 2) als salina ad Sulzibach bezeugt, c. 1188 (ebd. II, 282) als Herzogenhall. ^) F. Stolz, Die Urbevölkerung Tirols, Innsbruck 1892, S.60f. Deutsche Stammeskunde, S. 59f. u. Kärtchen. ■ Schiffmann, Das Land ob der Enns. 1
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