Rodungen. 95 der Pfarrgebiete von Aigen und Ulrichsbergi) durch dieses Stift, west lich vom Klafferwald aber, im Pfarrbezirk von Schwarzenberg, begann es erst mit dem 18. Jahrh. die intensivere Kolonisation. In der ,Abtei', wie man seit dem 13. Jahrh.^) das Land von der 11z bis zur Rotel nannte,' war auch das Hochstift Passau begütert, aber nicht dieses hat es der Kultur erschlossen, sondern die oben genannten freien Geschlechter. Der If. Besitz der Babenberger und ihrer Nachfolger in Oberösterreich rührte größtenteils von Kirchenlehen und dem Erbe der Otakare her. Wenn wir am Schlüsse die ganze Reihe der Grundherrschaften über blicken und bedenken, daß da nur die bedeutendsten Namen erwähnt wurden, während das Heer der Ministerialen, freien Aigen und Pfarr dotationen übergangen werden mußte, werden wir den Versuch, Alter und Urheber der Rodungen und Kulturen im einzelnen zu ermitteln, als aussichtlos betrachten. Nur selten begegnet eine direkte Nachricht^ so wenn uns 1212 berichtet wird^), Gundaker von Steyr habe den Forst bei Wildberg, genauer bei Zwettl, zur Urbarmachung bestimmt, oder wenn uns eine Urkunde*)von 1277 meldet, das Dorf Ottenschlag, B. Leonfelden, sei zur Zeit Herzog Friedrichs 11. (f 1246) aus ,grünem Wald' (a viridi nemore) von Ulr. v. Lobenstein geschaffen worden, oder wenn es in einem If. Urbar des 13. Jahrh. heißt, alle Neurisse von Frenz (beim Eintritt der Enns nach Oberösterreich) bis Kronstein bei Großraming seien nach des genannten Herzogs Tod entstanden®). Manches läßt sich durch Vergleichung verschiedener Urbarredak tionen ein und derselben Grundherrschaft herausbringen. So zählen die If. Urbare aus der babenbergischen Zeit (ca.1220—1240)summarisch 80 Neubrüche um Hirschbach, B. Freistadt, und St. Leonhard, B. Unter weißenbach, auf, zur Zeit Ottokars von Böhmen (1251—1276) sind es aber dort schon nahezu 200 geworden®). Ähnlich ist die Sache bei den beiden wittelsbachischen Urbaren, die ja dort, wo sie den Innviertler Besitz verzeichnen, auch für uns von Bedeutung sind'). Der Unterschied der Texte erklärt sich aus dem Fort schritte der Kolonisation des Weilharts, den auch die fast gleichzeitigen Urbare des Stiftes Ranshofen®) deutlich erkennen lassen. Zahlreich sind in den Urbaren und Urkunden des Landes die Stellen, wo Neurisse erwähnt werden,aber diese müssen nicht eben erst gewonnenes Bauland darstellen, sondern können auf eine längst vergangene Rodung zurückgehen, worauf schon Dopsch aufmerksam gemacht hat®). Oö UB^V n 420"(1325)'^'^''^'^^^ Prämonstratenstiftes Schlägl, S. 26, und ^) Der Name taucht für den oberösterr. Teil zum erstenmal im lahre 1256 auf (Archiv f. österr. Gesch. 94, S. 279). ^) Oö. ÜB. II, n. 375 mit Angabe der Grenzen. *) Oö. UB. III, 477. ^) Lf. Urb. 250, 31. ') Lf. Urb. 104, n. lOI u. 150 ff., n. 121, 129, 144—152. )Das ältere ca. 1225, das jüngere ca. 1320 abgefaßt. ®) Oö. Stiftsurb. I, S. 279 ff. ') Lf. Urb., 8. IIS der Einl.
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