Das Land ob der Enns

92 11. Die Baiern. Das salzb. Frauenstift Nonnberg hatte von Herzog Theodebert großen Besitz am Traunsee erhalten, wo sich später die Abtei Trunseo erhob, mit ausgedehntem Kolonisationsgebiet an der oberen Traun, um den Traunsee und zwischen Aurach und Laudach, ihn aber schon zu Ende des 8. Jahrh. vertauscht. Das Gebiet der Abtei Traunsee war seit 909 in weltlichen Händen, zuerst im Besitze Rapotos, später des Grafen Wilhelm, den das Stift Traunkirchen beerbte. Die Vogtei über letzteres hatte zu Anfang des 11. Jahrh. Ottokar, Graf im Ennstal. Der Besitz des Stiftes schloß das Ausseer Gebiet und die Gösau ein. Im Atergau waren die Stifte Seitenstetten, Kremsmünster, Aspach, St. Peter, Reichersberg, Michaelbeuern, Mondsee, St. Florian und das Domkapitel in Salzburg begütert. Von weltlichen Großgrundbesitzern sind vor allem die Grafen von Piugen-Rebgau und die Schaunberger als Herren von Kammer zu nennen. Die Grafen von Burghausen hatten die Herrschaft Pisdorf-Atergau inne. Bamberg erhielt im Jahre 1007 die Herrschaft Aterhofen (Atersee), Salzburg hatte von Herzog Theodo Besitz am Atersee, an der Ager und an der Vöckla, mit dem Mittelpunkt Pisdorf bei Gampern. Salzburger Kolonisationsgebiet war das Land von der Ager bis zum Hausruck. Der Ufgau zwischen Traun und Trattnach gegen den Hausruck zu war schon im 10. Jahrh. Besitz der Lambacher, ging aber (vor 1090) an das Hochstift Würzburg über. Den Lambacher Besitz an der Aschach und im Aschachwinkel erbten die Formbacher und von diesen die Schaun berger, die sich in dem „Schaunberger Ländchen" zu reichsunmittelbaren Dynasten aufschwangen. In dem Landstrich zwischen dem Innbach und der Traun fand schon im 12. Jahrh. eine weitgehende Zersplitterung des Besitzes statt, die sich aus der Fruchtbarkeit des Bodens erklärt. In das Eigentum teilten sich die Herren von Schaunberg, Wilhering-Waxenberg, von Haunsperg, von Perg und andere Voll- und Gemeinfreie, die steyrischen Otakare (an der Tratnach), das Hochstift Passau, die Klöster Mondsee, Krems münster, Niederaltaich, St. Florian, Göttweig, Garsten, Erlakloster, Wilhering, Nonnberg, Traunkirchen, St. Nikola. Traunviertel. Seit dem 8. Jahrh. kolonisierte hier das Stift Kremsmünster auf seinem Besitz zwischen Krems, Traun und Laudach. Das Gebiet der karantanischen Mark umfaßte das ganze Ennstal bis Steyr und war im Besitze der Grafen von Ennstal, später der steyrischen Otakare, die im Jahre 1111 das Benediktinerstift Garsten nächst Steyr gründeten und ihm die großen Rodungsbezirke zwischen der Steyer und der Enns bis zum Rettenbach einerseits, zwischen der großen und kleinen Raming anderseits übergaben, die allerdings schon Lichtungen aufwiesen. Bam berg erhielt die Herrschaft Schlierbach mit dem Garstentale, wo eine lebhafte Kolonisationstätigkeit einsetzte, die zur Gründung von Windischgarsten führte. Die Kirche daselbst wurde 1119 geweiht. Außer dem fielen dem Hochstift im Jahre 1007 ausgedehnte Waldungen an der ■Ak

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