Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns III

Ausrustiner-Chorherrenstift St. Florian. 79 Österreich sämtlich in dem nachmaligen Verwaltungshezirk inter Ampnes finden, darunter die Sitze der späteren Ämter Lilienhofen, Pfaffenhofen und Gömering. Die zwei Urkunden des Bischofs Ulrich von 1111 weisen bereits auch Güter der nachmaligen Verwaltungsgebiete im Traungau und in der Ried mark, ferner einigen Besitz in Niederösterreieh um Amstetten, Stephans hart und Aschhach, Weingärten in Aschach a. D. und Weinzehent um Linz, endlich die große Schenkung Eppos am Windberg im Mühlviertel aus. Das Diplom König Heinrichs Y. vom Jahre 1109 bezeichnet das von dem Edlen Eppo am AVindberg dem Stifte geschenkte Gebiet' als gelegen zwischen dem Pesenbach und dem Ebresbach, und zwar vom Ursprünge des letzteren ununterbrochen bis zur böhmischen Grenze, jenes König Konrads III. vom Jahre 1149 von der Quelle des Ebresbaches bis an die Grenzen Böhmens sowie vom Pesenbach bis an die Königsstraße nächst der Kirche St. Nikola. Das erhaltene Fragment des Traditionskodex end lich nennt als Schenkungsohjekt Waldhofen und einen Forst in der Länge und Breite von 70 Meßruten von der Vereinigung des Pesenhaches und des Tiefenhaches bis an die bayrische Grenze.^ Außer der Erwerbung von Pfarreien (Ried 1122, Feldkirchen a. D. 1143, Hargelsberg 1145, Wallern 1151, St. Michael in der Wachau und Spital Vöcklahruck 1159) verzeichnen die Urkunden des 12. Jahrhunderts größeren Besitzzuwachs nur in der Riedmark.= Die erwähnte Pfarre St. Michael in der AVachau tauschte das Stift vom Bischof von Passau um 14 Alansen hei Ebelsberg zur leichteren Ver waltung der Weingärten dieser Gegend ein,'' die damals bereits einen steigenden Wert gewannen." Seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts nimmt die Zahl der Jahrtagsstiftungen zu und führt um 1325 zur Anlegung eines eigenen Oblaihuches. Ebenso mehrt sich in diesem Zeiträume die Erwerbung von Gütern und Zehenten'' durch Kauf, Tausch oder Schenkung, so daß mit größter Wahrscheinlicheit anzunehmen ist, es sei schon zu Ende des 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts ein Gesamturbar angelegt worden. Er halten ist uns aber erst eines aus dem Jahre 1378, das den Besitz des Stiftes bis auf die Forste und Fischweiden aufgenommen hat. Darin haben 'Vgl. ÜB.II, n. 91, 99, 121, 137 und J. Struadt, Das Land im Korden der Donau, S. 127 f., 150 f. ^ Vgl. Stülz, a. a. 0., S. 200. " ÜB.II, n. 100, 109, 110. * UB.II, n. 199, 219. ® Vgl.A. Czerny, Aus dem geistlichen Geschäftsleben in Oberösterreich im 15. Jahrh. Linz 1882, S.8 und 69. tJber den Verkauf des niederösterr. Besitzes im 18. Jahrh. vgl. Stülz, a. a. 0., S. 5, 181, 185 f. " Vgl. besonders UB.IV, n.86; V, n.55 u. 544; VI, n. 196; VIII, n. 46.

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