Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns III

358 Zisterzienaerabtei Wilhering. Da nun gleich der um 1344 erfolgten Anlage eines Kopialbuches der Wilheringer Urkunden^ auch die Abfassung des Urbars aller Wahr scheinlichkeit nach mit den Anregungen einer Visitation im Zusam menhange steht, eine solche aber im Jahre 1342 stattgefunden hat,^ so liegt es nahe anzunehmen, daß die Niederschrift von C Ende des Jahres 1342 oder Anfang des Jahres 1343 erfolgt ist. Möglich auch, daß die Handschrift 1342 begonnen und dort, wo der etwas weniger gefällig ge schriebene, mit 1843 datierte Text einsetzt^ im folgenden Jahre fortgeführt wurde.® C bietet die Zusammenstellung der Getreidedienste in zwei ver schiedenen Fassungen. In der ersten, kürzeren und darum wohl auch älteren begegnen nun einige Wiederholungen (Fol. 2a, n. 19, Fol. 20a, n. 25 und 26, Fol. 22a, n. 64), die den Eindruck hervorrufen, daß der Schreiber hier verschiedene Vorlagen verwoben hat.'' Die mittlerweile, vielleicht von anderer Seite, erfolgte Neubearbeitung dieses Abschnittes, die sich von der ersten an Umfang und in der Anordnung des Besitzes unterscheidet, hat er dann noch am Schlüsse nachgetragen. Gliederung des Urbars C: 1. Getreidedienst rechts von der Donau [Fol. la—-ba] und [Fol. 29 b —33a]. 2. Handdienst rechts von der Donau a) oberhalb des Innbaches [Fol.6a—10a], b) unterhalb des Innbaches [Fol. 10a—11b]. 3. Handdienst links von der Donau [Fol. 12a—13a]. 4. Georgidienst links von der Donau [Fol.13b—16b]. 5. Handdienst von Gütern in der Riedmark [Fol. 16 b—17b]. 6. Summarium der Gelddienste [Fol. 18]. 7. Getreidedienst links von der Donau [Fol. 19a—23b] und [Fol. 33b—39b], 8. Zehent rechts von der Rotel [Fol. 24a—25a]. 9. Einkünfte der Gusterei [Fol. 26b—27b]. 10. Saighöfe [Fol. 28a—29a]. Die Bll. 5b und 25b sind leer. ^ J. Stülz, Geschichte des Zisterzienserstiftes Wilhering-, S. 51. ^ Ebd., S. 49: Nach den noch vorhandenen Nachrichten untersuchten die Äbte von Ebrach den Zustand des Klosters Wilhering, wenn auch nicht alljährlich, doch jedenfalls sehr oft. Ganz sicher fand eine solche Untersuchung 1343 durch Abt Otto und im folgenden Jahre wieder durch seinen Nachfolger Albert statt. ^ Das neue Jahr begann damals nach dem in Wilhering üblichen Nativitätsstil am 25. Dezember. Vgl. auch Fol. Ib, n.6—10 mit Fol. 29b, n. 1—4. Auch hier scheint der Schreiber die Eintragungen aus zwei verschiedenen Vorlagen herübergenommen zu haben, ohne zu bemerken, daß es sich um identische Güter handelt.

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