Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns III

260 Augustiner-Chorherrenstift Waldhausen. das Stift getan^ und zweifellos auch die Anlegung des Urbars veran laßt hat.^ Die Handschrift enthält auch ein Schatzverzeichnis, einen Bibliotheks katalog und ein Taiding. Die zweite Hand (Bl. 69a—80a) muß ebenfalls noch zur Zeit dieses Propstes geschrieben haben, da der census ecclesiae MUnspach auf Bl. 80a im Jahre 1457 in der Spalte ß eingetragen wurde, also nachdem die Niederschrift der redditus ecclesiae in superiori officio in der Spalte a bereits abgeschlossen war. Dieser zweiten Hand scheint auch das Schatzverzeichnis (Bl. 87) und der Bibliothekskatalog (Bl. 88a—95a) anzugehören. Eine dritte Hand schrieb (Bl. 83a—86b) das Registrum conventuale und eine vierte trug im Jahre 1472 unter Propst Erhard I. Meidhart (1465—1475) die »Abdeichungen« (Bl. 80b) und die Einkünfte im Bez. Laa (Bl. 96a—102b) ein. Die Privilegien des Stiftes in Schatterle (Bl. 104b—111b) weisen zwar am Schlüsse die Jahreszahl 1469 (Einer und Zehner sind Korrektur, auf Rasur) auf, dürften aber nach dem Schriftcharakter erheblich später aufgezeichnet worden sein. Auf Bl. 157a—159h endlich trug eine Hand die in die Zeit des Propstes Erhard II. Saumarkter (1475—1488) fallenden Belehnungen und Stiftungen zusammen, zu denen Nachträge bis zum Jahre 1522 gemacht worden sind. Aus diesen Feststellungen ergibt sich, daß das Urbar über ein halbes Jahrhundert, bis in die Zeit um 1520, im Gebrauche war. Der Inhalt der Handschrift ist folgender: 1. »Vermerkcht den dinst in Walthauser hoff zwischen Stetten Kremps und Stein« (Pol. laa). 2. »Vermerkcht, was wir dienn von den weyngärtten« (Fol. laß). Fol. 1 b leer. 3. »Redditus ecclesie s. Job. in Walthausen in officio inferiori anno [14]51« (Fol. 2a—56a]. 4. »Das recht und allt herkumen zu Serming« (Fol. 56b—57a). Fol. 57 b leer. 5. »Servicium in foro« (Fol. 58a—63a). Fol. 63b leer. 6. Alphabet. Ortsregister (Fol. 64a—66a). Fol. 66b—67a leer. 7. »Serming der dinst« (Fol. 67b—68b). 8. »Redditus ecclesie in superiori officio« (Fol. 69a—80aa). 9. »Census ecclesie Münspach« (Fol. 80a ß). 'Pritz, a. a. O., S. 37. 'Den Anlaß scheinen die Drangsale gegeben zu haben, die gerade um diese Zeit das Stift zu erdulden hatte. Vgl. Pritz, a. a. O., S. 38.

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