Äugustiner-Chorherrenstift Waldhaugen. 259 Jede Seite ist durch vier rote Linien gegen die Ränder begrenzt und durch zwei l'ö cm voneinander abstehende rote Linien in zwei Spalten geschieden. Auf Bl. 2a—56a ist durch eine 2—3cm abstehende Parallele zur linken Eandlinie eine Kolumne für die einzelnen Dienst gattungen vorgesehen. Auf jeder Seite steht der Name des ersten Gutes auf der oberen roten Linie, während die Namen der folgenden zwischen je zwei etwas über 1 cm voneinander abstehende schwarze Linien ge stellt sind. Bl. 2—56 und Bl. 58—63, die das Urbar von 1451 enthalten, treten in tiefschwarzer, gefälliger Buchschrift hervor. Die Güter sind von 1—161 von erster Hand, von 162—185 nach träglich nummeriert, ihre Namen durch größere Schrift hervoj-gehoben. Der Einband besteht aus Holzdeckeln mit ehemals weißem Hirsch lederüberzug; die Schließen sind beschädigt. Auf der äußeren Seite des Vorderdeckels klebt ein Zettel mit der Inventarnummer und der Signatur des Museums und dem unrichtigen Vermerk «Urbar und Gerichtsbuch des Klosters Waldhausen von 1469», auf den Innenseiten der Deckel hatte ursprünglich je ein 6—7cm breiter, aus dem Falz hereinreichender Streifen geklebt. Wie man aus dem Leimabklatsch noch ersehen kann, waren diese Streifen Bruchstücke einer neumierten liturgischen Handschrift des 12. Jahrhunderts. Die Innenseite des vorderen Deckels trägt ebenfalls die Inventar nummer des Museums. Der Kodex bestand ursprünglich aus mindestens 19 Lagen. Die drei zehnte ist herausgeschnitten und am Schlüsse scheint eine zwanzigste her ausgenommen worden zu sein. Es wechseln Lagen von je 8 und 12 Bll., mit einer zu 8 Bll. be ginnend. Die Lage 18 zählt nur 11 Bll., ohne daß eines herausgenommen worden wäre, Lage 19 besteht ohne Verlust aus 10 Bll. Von Lage 11 ist Bl. 3, von Lage 12 Bl. 6—12, von Lage 14 Bl. 1—3, von Lage 15 Bl. 8, von Lage 16 Bl. 1—3 herausgeschnitten worden, je doch, soviel man erkennen und aus der Umgebung schließen kann, ohne Textverlust, mit Ausnahme des Bl. 3 der Lage 11. Bl. 2—7 haben in der unteren Hälfte durch Feuchtigkeit erheblich gelitten, Bl. 1, 8—10 sind lose. Federproben von Kinderhand auf Bl. 127 f. lassen erkennen, daß die Handschrift vor ihrer Erwerbung durch das Museum in Privat besitz war. Diesem Schicksal sind wohl auch die Blattverluste zuzu schreiben. In der Hauptsache, von kleineren Eintragungen und Nachträgen ab gesehen, haben an dem Kodex sechs Hände geschrieben, die erste im Jahre 1451 unter Propst Martin Leistenfreund (1443—1457), der viel für 17»
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