Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns I

So 15. Die Fischweiden des Stiftes. hat das gotshaus in dem Yschellant sechs vischer, di habent recht ze vischen in der Traun von dem Lauffen an den Geusorsee und auf dem Geusersee, als weit der ist, und hat isleiher ein vischhueb, di des gotshauss ist, und dient isleiher da von jerleich dreuhundert reinänkchel1 und lsegchs und er visch und isleicher dint 10 den. dar zue. Und was dar zue gehört. «So gebent uns auch des hertzogen vischer alleu jar vom Geusersee zu zehent achtzehen Schilling reinankchen. So hat das gotshaus auch einen besundern vischgelt ierleich von Ausse.2 Das schullen sein flach saelmling und förihen. Der schullen sein ein halbs pfunt. Zehent yon Alten Ausse. [Fischweiden.] Item mein frau ze Traunkirichen und das goczhauss daselbs hat ir besunnder vischwaid im Offennsee und vom Offensee ganncz aussher unncz inn die Traun und hat vom Traunsee ir pesunder vischwajd uncz inn den oberen Weyssenpach. Auch hat mein frau das recht, das sy gan Ischel schikchen sol umb visch, wenn ir des notdurft ist, darinn sol sey nyemannt irren. Auch hat mein frau das recht und das goczhauss, das man drey stunnd im iar ir vischer unnderm Lauffenn schikchen schol und sullen dann die selben vischer den zeug umb ain halb phunnt phenning daselbs vertrinkchen, den sol dann mein frau er¬ lösen, damit dem goczhauss sein gerechtichait nicht entzogen werd, als dann mit allter gewonhait vor her chomen ist. Item mein frau hat das recht, das sy sol haben vischer, was sy der gehaben mug, die selben vischer sollen vischen auss der Lanngwatt und im Traunsee unncz gen Gmunden und von Gmunden nach dem Traunsee anher von aym ort uncz an das annder. Item die vischer, die dann heiner fraun schuldig sind zu geben den dinst alle freytag und inn der vassten yeder czwen dinst alle wochen und yeder dinst sechs phenning wert sein, do ain gast gern acht phenning umb gab. 1 Fas Folgende fehlt in B bis inklusive Alten Ausse. 2 *Alter Fischdienst aus der Zeit, als Aussee kirchlich noch von Traunkirchen aus ver¬ sehen wurde. Nach Loslösung der Filiale Aussee von der Mutterkirche verweigerten die Fischer wiederholt die Abgabe dieses Zehents. Zum letztenmale wurde die Über¬ sendung der ausständigen Fienstfische vom Collegium S. J. im Jahre 1756 im Wege des Pflegamtes Pflindsberg betrieben. Auch nachdem Traunkirchen eine k. k. Kameralherrschaft geworden war (1773), verlangte der dortige Hofrichter den Fienst, worauf das Pflegamt bei der Hofkammer die dauernde Erlassung dieser Leistung für die Untertanen erwirkte (Ausseer Hallamtsarchiv im Steiermärkischen Landesarchiv, Ruhr. 4, n. 100).

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