Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns I

14. Die Forste des Stiftes. 391 Von dem wasser, das do haisst di Weisnich, untzt hintz Offensee, auch pan vorst. [Fol. 64b] Und von der Weisnich unczt an das Auerveld,1 auch pan vorst. Und das Auerveld ist auch pan vorst. In dem Eintpach das geschaid2 und als pirg, dar zue als verr der selb pach wert, unczt in den Traunsee pan vorst. Und der Seeperch3 ist auch des gotshauss pan vorst. Und pei der Traun ein wis,4 ist des gotshauss pan wis. Vier rasst lanch und vier rasst weit sind des gotshauss pan vorst, di all vor benant sind, di besunder des gotshauss sind, mit allen den nützen, fünden und grünten, di dar inne ymmer werden mügen. So hat das gotshaus auch in dem Aychperig pei Abbtessendorf einen besundern vorst. Es hat auch einen besundern vorst pei Valspach. Und hat auch besunder vorst pei Hiltprechting, den Höhenperch und di Viechtau. [Fol. 65 a] So sind das di gmainen vorst, di das gotshaus hat gemain mit der herscha[f]t des landes, von den is gestifft warden, zwischen den gemerkchen in dem Yschellande, was zwischen den selben gemerchen auf erstuend, is weren fünd oder grünt von neureutern oder von aller lay artzt, das gesein mag auf erde, das ist halbs der obristen herschaft des landes und halbs des gotshauss.5 Des ersten von dem Traunsee auf pei der Traun pedenthalben gen Yschel untz über den Ausseperch an den pach, der do haisst der Traetenpach. 1 Aufeld B. An der ersten Stelle in A aus Auveld korr. *Aufeld bei Boit s. Ebensee. Hier steht heute noch einer der uralten Grenzsteine, welche die Gebiete von Wildenstein und Traunkirchen schieden. Vgl. Schollmayers Aufsatz über die Staatsforste im oberösterreichisch-steiermärkischen Salzkammergute in der Vierteljahresschrift für Forstwesen, Jahrg. 1902, III, Heft 3. 2 *Die Talhälfte, und zwar am linken Ufer des Baches. 3 *Die Wasserscheide zwischen dem Offenseebach und der Traun. Der Bücken heißt heute noch in seinem westlichen Auslaufe Seeberg. 4 *Die Bäckerwiese in Ebensee. FB. n. 108. 5 *Durch diese Grenzbestimmung ist wohl zweifellos dargetan, daß das dem Trauntale bei Goisern orographisch eng angegliederte älteste Ausseer Salzberggebiet, das Territorium um den heutigen Moosberg und die Buine Pßindsberg, zum Ischellande gehörte. Die heutige Benennung *IschlkogeV für eine kleine Kuppe südlich AU-Aussee am Lupitschbaclie deutet diesen Zusammenhang noch an. Aus der Eintragung geht aber auch hervor, daß um das Jahr 1000 das ganze heutige Salzkammergut zum Komitate der Grafen von Baschenberg-Beichenhall, der Gründer und Beschützer des Klosters Traun¬ kirchen, gehörte, wie schon G. E. Frieß, Traunkirchen, S. 15 angenommen hat. Die Mitbenützung der Wälder setzt das Verfügungsrecht des Territorialherrn voraus, der dazu die Bewilligung erteilt hat.

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