Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns I

282 Augustiner-Chorherrenstift Ranshofen. Ecclesie, in quibus ipsa nostra predia diversimode sunt locata, per rubricam in margine sunt expresse, ut per ecclesias brevi inquisicione quodlibet predium in illa yel in ista ecclesia collocatum a legente poterit cicius inveniri. Spacia igitur in lineis sunt obmissa, ut, si qua predia in eisdem eeclesiis vel alias provenerint huic loco, quod ea predia habeant amplum spacium inscribendi. Sunt et ibi vinee, quas babemus in Austria et quibus sumptibus annuatim ipse vinee excolantur necnon quibuscumque de ipsis yineis sit solvendum et a quibus nobis ipsum ius civile debeat solvi. Volens, consulens atque rogans meos sequentes, ut et ipsi eo modo sua gesta, ne eorum negociacio detur in oblivionem posterorum.1 Vergleichen wir nun, ob das erhaltene Urbar A dem im Vorworte angedeuteten Plan entspricht. Die Einrichtung des Urbars A ist so, daß auf jeder Seite drei Ko¬ lumnen durch Vertikalstriche vorgesehen sind. Die mittlere ist etwas breiter als die anderen; sie enthält den ursprünglichen Text. Die Zeilenhöhe be¬ trägt 6—7 mm. In diesen Zwischenräumen folgen die horizontalen Linien. Das Linienschema steht vom Blattrande rechts und links je 1cm, unten 3*5 cm im Durchschnitt ab, während oben die Linien bis zum Rande ge¬ führt sind. Die einzelnen Güter sind in weiten Zwischenräumen eingetragen, da¬ mit für spätere Erwerbungen Platz bliebe, wie das Vorwort zu C sagt. Die Überschriften zu den einzelnen Ämtern sind durch größere rote Anfangsbuchstaben und dadurch hervorgehoben, daß sie von zwei bis drei roten horizontalen Linien durchzogen sind. Die Namen der Ortschaften sind rot unterstrichen, gegen Ende des Textes nahezu alle Hausnamen, die Anfangsbuchstaben der Textzeilen sind von einem roten Strich durchzogen. Die Schrift ist tiefschwarz, gleichmäßig und schön. Nach der Vorrede waren die Kolumnen rechts und links vom Texte für die Eintragung der Namen jener Kirchensprengel freigelassen, in denen die einzelnen Ortschaften oder Güter lagen. Diesen Plan scheint aber der Propst oder der Schreiber aufgegeben zu haben, da weder in A noch in B derartige Rubriken zu sehen sind.1 2 Die freigelassenen Kolumnen sind mehr noch als die ursprünglich zu diesem Zwecke vorgesehenen Zwischenräume im Texte zu Nachträgen be¬ nützt worden, ebenso der Platz am unteren Rande des Linienschemas. Das Urbar B ist im wesentlichen von gleichem Äußeren wie A, nur sind die Überschriften zu den einzelnen Abteilungen durchaus mit roter Tinte geschrieben. 1 Dem Satze fehlt das Hauptverbum. 2 Nur an einer Stelle ist am linken Rande außerhalb des Linienschemas die Kirche angegeben, aber mit schwarzer Tinte.

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