Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns I

280 Augustiner-Chorherrenstift Ranshofen. unter ihm begannen auch die Schenkungen wieder. Sein ausgeprägter Ordnungssinn sorgte dafür, daß die Neuordnung der wirtschaftlichen Ver¬ hältnisse Bestand erhielt. * Zu diesem Zwecke ließ er bereits ein Jahr nach seinem Regierungs¬ antritte ein Urbar anlegen, dem später eine verbesserte Fassung folgte, die die mittlerweile notwendig gewordenen Nachträge aufnahm und eine bessere Übersicht anstrebte. In der Gliederung des Stiftsbesitzes hatte sich seit der Niederschrift des ersten Urbars nichts Wesentliches geändert. Wenn man nämlich annimmt, daß die Besitzungen in Niederösterreich und im Amte Neukirchen in A auf den verlorenen Blättern 1—8 gestanden haben, so beschränkt sich der Unterschied in der Einteilung der Stiftsgüter in den beiden Urbaren darauf, daß die Einkünfte der Konventkammer rechts vom Inn in B als Amt Überackern, die links vom Inn als Amt Kolbach aufscheinen. A B 1. Niederösterreich. 2. Neukirchen. 3. Haselbach. 4. Trans Enum. 5. Nonsbach. 6. Ranshofen. 7. Konventkammer rechts vom Inn. 8. Konventkammer links vom Inn. 9. Rohr. 1. Kolbach. 2. Trans Enum. 3. Haselbach. 4. Überackern. 5. Neukirchen. 6. Nonsbach. 7. Rohr. 8. Ranshofen. 9. Niederösterreich. Der gesamte Besitz war demnach in acht Amtsbezirke verteilt, die in den heutigen Bezirkshauptmannschaften Braunau, Ried und Steyr und in den niederbayrischen Bezirksämtern Altötting, Eggenfelden und Pfarr¬ kirchen lagen. Dazu kamen noch Einkünfte in Niederösterreich und verschiedene kleinere Pertinenzen. Beschreibung der Handschriften. Urbar A und B [K. Allg. Reichsarchiv, Kloster Ranshofen Nr, 1] im K. Allg. Reichsarchiv in München.1 Der auf Bl. la in der oberen linken Ecke stehende Vermerk "Ranshofen 50" stammt aus neuerer Zeit, ist aber wohl als die Übertragung der alten Signatur zu betrachten. 1 Nach der Aufhebung des Stiftes im Jahre 1811 war, wie der aufgedrückte Stempel beweist, die Handschrift zunächst in die Hof- und Staatsbibliothek in München gekommen.

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