Die ursprüngliche Dotation des von Bischof Adalbero von Würzburg aus dem Geschlechte der Grafen von Lambach-Wels gestifteten Klosters Lambach bestand nach dem Stiftbriefe vom Jahre 1056 in der Hauptsache aus Waldland an der Traun auf- und abwärts, Markt- und Fischereirechten.1 Die mit dem Rechte der Rodung überwiesenen Landstriche wurden urbar gemacht, ebenso der 1160 von Bischof Heinrich von Würzburg ge¬ schenkte Wald bei Grünau.2 Bezüglich der letzteren Erwerbung können wir sogar bemerken, wie lange solche Gebiete der Erschließung harrten. Im Jahre 1224 bestätigt Bischof Gebhard von Passau, quod Theobaldus pontifex, predecessor noster, predictam decimationem ipsorum novalium in Gruenach, cum adhuc inculta fuerant, pro parte maiori dicto monasterio Lambach primo tradidit libere et donavit nulla donatione seu traditione de ipsis decimationibus facta prius ulli ecclesie ullive persone, presertim cum et ille locus quasi solitudo tune fuerit nec aliquarum terminis ecclesiarum asscriptus, et eas quidem XX annis vel amplius prefatum monasterium plena pace possedit, donec illarum possessio de violentia quorundam fuit ei sublata.3 Demnach waren die in diesem Forst geschaffenen Neugereute zur Zeit des Bischofs Dietbald von Passau (1172—1190) noch inculta, quasi solitudo, aber im Jahre 1224 nicht mehr. Besitz von Weingütern ist urkundlich bezeugt,4 aber in den vorhan¬ denen Urbaren nicht ausgewiesen. Es bestanden dafür wohl eigene Ver¬ zeichnisse. Wie aus dem starken Bestände der „Forstrechte“ in den Ur¬ baren hervorgeht, war der Besitz dieses Stiftes an ungerodetem Wald bis zum Ausgang des Mittelalters noch sehr groß. Das älteste Urbar des Stiftes Lambach, von dem wir Kunde haben, wird in einer Urkunde des Stiftsarchives vom 23. März 1396 erwähnt.5 1 UB. II, n. 70. 2 UB. II, n. 206. 3 UB. II, n. 446. 4 In Krems erwarb das Stift ein Haus im Jahre 1239. UB. III, n. 67. Vgl. auch UB. III, n. 219 und Chron. Lamb., p. 15, XXI. 5 Freundliche Mitteilung des hochw. Herrn Priors und Stiftsarchivars P. Augustin Rabensteiner.
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