Hans Schanovsky - Der Damberg

Zu erwähnen ist auch das sogenannte „Windloch" am Damberg, das sich fast am westlichen Ende des Bergrückens befindet. Es ist eine Felsenspalte aus Höhle oder ein unterirdischer Gang, von welchem die Sage geht, daß derselbe den Ausgang zu einem ehemaligen Verbindungsgange zwischen dem Kloster Garsten und dem Dam- berg bilde; der Weg hinein ist enge und steinig, aber weder die Länge, noch die Tiefe desselben sind bekannt. Man hört darin oftmals ein gewaltiges Sausen, gleich eines Windes, woher dessen Name kommen dürfte; Manche halten unterirdische Gewässer für die Ursache des Geräusches möglich. Der große freie Platz am Bergrücken gab genügend Raum zu Unterhaltungen mancher Art; so wurde schon vor mehr als 150 Jahren ein Heufest jährlich durch drei Tage in der letzten Woche des Monats Juli gefeiert, bei welcher Gelegenheit die Wiesen mit heiterem Gesang gemäht wurden. Mehrere hunderte Menschen sind da an einem schönen Tage von Steyr zu diesem lustigen Volks- feste versammelt gewesen. Auf diesem Platze stand damals noch ein Jägerhaus nach Schweizerart erbaut, das bewirtschaftet war und es fehlte auch nicht an Musik und ländlichem Tanze und alles bewegte sich wie eine große Familie.Im Jahre 1830 ist dieses, dem Grafen Lamberg gehörige Haus abgebrannt, das er immer gerne dem allge- meinen Vergnügen widmete; es wurde nicht wieder aufgebaut. Es soll dabei nicht unerwähnt bleiben, daß derjenige, dem der Weg auf den Damberg zu beschwerlich war, nach Dambach fahren konnte, denn von dort konnte man sich auf einer sogenannten „Schlapfe", ähnlich einem sehr niedrigen Schlitten, mit vorgespannten Ochsen hinaufziehen lassen; auch zurück konnte man auf die gleiche Weise wieder ins Tal kommen; es war völlig ungefährlich, wohl aber sehr humoristisch.

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