Hans Schanovsky - Der Damberg
Die erste Dambergwarte (1869 - 1888) Im J ahre I865 wurde in Steyr eine Sektion, damals noch Filiale genannt , des Österreichischen Alpenvereines gegründet. Schon im Jahre 1868 tauchte der Gedanke auf, auf dem höchsten Punkte des Damberges (811 m ) eine Aussichtswarte zu errichten. Dieser gute Gedanke stieß schon damals auf großes Interesse bei der Bevöl- kerung von Steyr und so befaßte man sich eingehend mit der Planung einer Aussichtswarte auf dem Damberg. Von verschiedenen Pro- jekten, die eingereicht wurden, wählte man das des Herrn Eduard Zink!, damals Ingenieur der Kronprinz-Rudolfsbahn in Steyr, aus. Ein Voranschlag des Zimmermeisters Josef Huber , Steyr, bezifferte die Kosten für die Herstellung der Warte in der projektierten Konstruktion mit einer Höhe von 11 1/i Klafter (21 m) , wobei nur die Hauptstämme aus Lärchenholz, alles übrige aus weichem Holz ausgeführt würde, mit 1. 100.- fl (Gulden); zuzüglich der Transport- kosten, die mit einigen hundert Gulden veranschlagt wqrden waren . Die hiefür notwendige Geldaufbringung war auch damals schon keine leichte Sache ; die Sektion verfügte über keine finanziellen Mittel. Durch freiwillige Spenden, Veranstaltung einer Tombola und Ausgabe von Anteilscheinen war ein Betrag aufgebracht worden , daß man daran denken konnte, den Bau der Warte in Angriff zu nehmen. Von der Herrschaft Steyr, dem Grafen Lamberg als Grundeigentümer, wurde die Erlaubnis zum Bau bereitwillig erteilt. Der Zimmermeister Josef Huber hatte Mitte Juni mit der Arbeit begonnen und am 6. September 1869 hat die Eröffnungs- feierlichkeit stattgefunden. Die Gesamtkosten für die Errichtung und Transport samt Anstrich betrugen 1.556. - fl. (Gulden); dazu hatte Herr Johann Amort ca. 2 Zentner Eisentei le und die Gasfabrik den Teer für den Anstrich gespendet. Im Jahre 1874 haben sich der Deutsche Alpenverein und der Österreichische Alpenverein (D. u. Ö. A. V.) vereinigt. Die Sektion Steyr des Österreichischen Alpenvereines trat durch Mehrheits- beschluß am 10. April 1874dieser Vereinigung bei und die Damberg- warte ging in das Eigentum der neuen Sektion über. Diese Über- nahme der Dambergwarte legte der jungen Sektion große Opfer auf, weil es bald kostspielige Ausbesserungsarbeite"n gab; die erste Reparatur erfolgte schon im Jahre 1876 und weitere Instand- setzungen waren in den folgenden Jahren notwendig, die immer hohe Kosten verursachten und stets durch freiwillige Spenden aufzu- bringen waren. Eine sachverständige Untersuchung ergab einen derart schlechten Bauzustand, daß sich die Sektion mit dem Gedanken an einen Neubau einer Warte vertraut machen mußte.
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