7 Schraderhof Leopold-Werndl-Straße 2/4, Grundbuch 1735: Fol. 741, KNr. 193 rechts der Steyr, früher Reichenschwall 20/193. Das dreigeschossige Haus war ursprünglich mit vier Eckerkern (Pfefferbüchsen) versehen und war ein Adelssitz. Dazu gehörte das Grundstück, das von der Werndlstraße, der Redtenbachgasse, der ehemaligen Spitalskystraße und der Tomitzstraße begrenzt und von einer zwei Meter hohen Gartenmauer umgeben war. Auf der Kommissariats- und Steuerbezirkskarte (um 1830) war das Haus der Herrschaft Messererzöch Steyr untertan, und zwar zusammen mit dem Gröswanggarten (später Bezirksbauernkammer), Bindlehner (jetzt Arbeiterkammer) und dem Schloss Engelsegg. Auf den Schradergründen wurde 1974 die Errichtung des Forum-Kaufhauses in Angriff genommen. Der Schraderhof wurde demoliert. Der Stahlbetonbau hatte die Ausmaße 69 mal 52 Meter. Im Keller hatten 98 Autos Platz. Es wurde am 4.9.1975 eröffnet.33 Der Konsum-Konzern ging 1995 in Ausgleich. 2001 wurde das Objekt in das Kaufhaus City-Point mit einer Verkaufsfläche von 11.000 Quadratmeter und 271 Parkplätzen umgebaut.34 2004 wurde das Einkaufszentrum an einen Hamburger Investmentfonds verkauft. 2019 kaufte eine Investorengruppe um Stefan Freimann und der Raiffeisenbank Steyr von der „Nuveen Real Estate“ das Einkaufszentrum. Der obere Bereich wurde zum Hotel „Harry’s Home“ mit 180 Betten umgebaut.35 Besitzer: -1508 Dietrich Reischkho (+ 7.5.1505), stammte aus Villach und war ab 1501 ein reicher Ratsbürger in Steyr.36 Er besaß das Haus Stadtplatz 24 (Gasthof „Zur goldenen Krone“)37 und 1495 den Bauernhof Fischhub im Stadtteil Schönau an der Neutorbrücke (samt Fischrecht auf der Enns „vor der Rönning, vom Aichstock bis an dem Wolff“) als Lehen der landesfürstlichen Herrschaft Steyr.38 Auch Wiesen und Äcker gehörten dazu. Grabstätte im Presbyterium der Stadtpfarrkirche Steyr. Gemahlin: Margaretha (+ 4.7.1507), begraben im Chor der Stadtpfarrkirche Steyr. Sie hinterließ neben einem großen Vermögen nur eine Tochter Magdalena, die zuerst auf Vermittlung des Kaisers 1510 Christoph Truchsäss von Stätz (+ 1512) und 1517 Wolfgang von Dietrichstein heiraten musste.39 Die Mitgift betrug 20.000 Goldgulden.40 Für diese Magdalena behielten am 7.7.1508 die Steyrer Bürger Pangraz Dorninger, Anndre Koelnpeckh und Michel Khernstock dem Lasslaw von Prag Freiherr von Windhaag das Wiederkaufsrecht auf Geilern im Amt St. Florian vor, die sie um 1000 fl. gekauft hatten.41 1509-1512: Magdalena Reischkho, Tochter des Dietrich, später verehelicht mit Christoph Truchsäss von Stätz, und 1517 mit Wolfgang von Dietrichstein.42 Sie besaß auch das Haus Stadtplatz 24 (Gasthof „Zur goldenen Krone“) 1512- Peter Reischkho (+ 1521), Neffe des Dietrich, zuerst Bürger in Villach, 1514 Ratsbürger zu Steyr. Er besaß auch das Haus Stadtplatz 24 (Gasthof „Zur goldenen Krone“). Gemahlinnen: 1. Catharina geb. Galander, Tochter des Sigmund Galander, Stadtrichter in Linz, 2. Ursula geb. Mattsperger aus Salzburg. Sohn: Matthias Reischko (+ 21.7.1579, 1548 Ratsbürger in Steyr, Gemahlin Felicitas geb. Groß aus Augsburg, + 16.7.1596).43 33 Manfred Brandl, Neue Geschichte von Steyr, 128 34 Amtsblatt der Stadt Steyr, 9/2001 35 OÖN 4.7.2019 36 Preuenhueber, 189, 191, 192 37 Krenn, Häuserchronik von Steyr, H. 67, 66, 154 38 Josef Ofner, Die „Astrologische Calculation“ des Doktor Joseph Grünpeck, in: OÖ. Heimatblätter, Heft 3/4, Linz 1972, 159; Preuenhueber, Annales Styrenses, 215; Friedrich Berndt, Die drei Fischhuben in Ennsdorf, Tages-Post vom11.12.1932 und Steyrer Zeitung vom 20.11.1958 39 Carinthia I, Heft 3-4, 1902; Preuenhueber, 189; Preuenhueber, Annales Styrenses, 189 40 Preuenhueber; Wissgrill, 215; Friedrich Berndt, Der Kaiser und die Töchter der Patrizier von Steyr, StZ 1953 Nr. 9 41 Windhag Urkunden Nr. 61a 42 Preuenhueber, 190 43 Krenn, Häuserchronik, H. 67
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