3 Die Althöfe Engelsegg Redtenbachergasse 9 (alt Reichenschwall 28/189), das Nebengebäude 7 (190). Der Ansitzt liegt am Rand einer Uferterrasse der Steyr, oberhalb des Teufelsbaches, von dem er seinen ursprünglichen Namen Teufelsegg hatte. Er wurde 1642 in Engelsegg umbenannt. Er ist ein zweigeschossiges Renaissancegebäude mit einem U-förmigen Grundriss. Zwei kurze, frontseitig mit Schopfwalmdächer ausgestattete Seitenflügel begrenzen einen nach vorne offenen Hof. Aus dem Mitteltrakt springt hier ein quadratischer Turm vor, dessen Plattform von einem Zinnenkranz begrenzt wird. Er stammt aus dem 19. Jahrhundert. Mit seinem obersten Geschoß, in dem zwei Uhren angebracht sind, überragt er das Dach des Mitteltraktes. Diesem sind zwischen dem Turm und dem rechten Seitenflügel im Erdgeschoß offene Lauben vorgesetzt. Die darüber befindlichen Arkaden sind verglast. Aufwändige Fassadengestaltung, Betonung der Gebäudekanten durch Putzquader, reich profiliertes Traufgesims mit darunter situiertem Rundbogenfries. Die Süd- und Westfassade zur Gänze in Putzquader ausgeführt, die restlichen Fassaden werden horizontal durch schmale Putzquaderbänder gegliedert. Die Fenster z. T. mit renaissancezeitlichen Steingewänden. Im Osten springt ein auf Säulen ruhender Vorbau vor. Er ist mit einem Doppel-Wappen aus dem Jahr 1766 geschmückt, von denen eines das der Risenfels und das andere das Wappen der Famile Eckhart von der Thann ist (Es stammt von Philippina Freiin von Risenfels und Johann Joseph Freiherr von Eckhart zum Hammer und zu der Thänn). An der Rückseite des Gebäudes befindet sich ein weiterer Turm, der einst als Treppenhaus diente. Sein Dach ist in das steile Walmdach des Haupttraktes eingebunden. Hinter dem Schloss erstreckt sich ein Park, in dem sich ein Rundturm befindet. Schloss und Park waren von einer hohen, mit Zinnen geschmückten Mauer umgeben, die aber nicht mehr vollständig erhalten ist. Diese Mauer umschließt an der Ecke der Redtenbachergasse einen vorspringenden Rundturm. Dessen Rondell bietet einen schönen Blick über den Wehrgraben. Anschließend erstreckt sich ein eingeschossiger, siebenachsiger ehemaliger Wirtschaftstrakt. An der westlichen Schlossmauer steht eine lebensgroße Statue des hl. Johannes Nepomuk aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.8 Das Schloss wurde mit 31. Dezember 2009 unter Denkmalschutz gestellt.9 Früher gehörten das Holzerhäusl (Gasthaus Leitner auf der Alm, Redtenbachergasse 10), das Eberhartische Haus (Spitalskyheim, Spitalskystraße 2) und die Schmiede (Redtenbachergasse 3, später Gesundheitsamt) zum Schloss. Das ganze Areal war mit einer hohen Mauer umfangen.10 Besitzer: 1294 Josef der Guge (von Steyr)? 1335 Konrad von Plesse? ….-1542 Hans Fuchsberger (+ 19.11.1542), Sohn des Merth II., Herr auf Cronseck/Kronsegg und der Veste Schiltern (beide Gem. Langenlois, Bez. Krems, NÖ), Handelsmann mit Tuch, Bergwerksbesitzer und Weinhändler, Ratsbürger 1502, Bürgermeister 1525-1526, er besaß auch die Häuser Stadtplatz 20/Berggasse 35, Berggasse 6, 8, 12, 14 und Michaelerplatz 14 und 15 (Spitalmühle), Eisenstraße 12 (Zillen-Fischhub in der Schönau) und ein Haus samt Schleife bei der Wuglmühle in Aichet.11 Gemahlin: 1. Barbara geb. Eggenberger aus Graz (+ 1539), 2. Lucretia geb. Egger von Neuhaus (in Bayern), die dann den Bürgermeister Michael Pfefferl zu Piberbach heiratete. 1543-1559 Michael Pfefferl zu Piberbach (+ 21.4. 1559), Sohn des Veit II., war 1544 Ratsbürger, 1554 Stadtrichter und 1557-1559 Bürgermeister in Steyr.12 Er besaß die Häuser Stadtplatz 20 (ab ca. 1543) und Berggasse 6/8, 12, 14 und den Hof Steyrleiten (Blumauergasse 16/18, Gem. Steyr), der vorher Hans 8 http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1478 9 http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Steyr-Steyr/H%E2%80%93R 10 Josef Ofner, Schloss Engelseck, Abl Mai 1970 11 Schroff, Annalen, Bd. VI 12 Heinrich Kainz, An den Grabdenkmälern unserer Vorfahren, StZ 30/1934
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