41 Von 1923-1928 war Josef Reithoffer jun. Generaldirektor. Sein Nachfolger war Ludwig Reithoffer (+ 20.10.1929). Es war ein harter Schlag für die notleidende Stadt, als das Unternehmen auf Betreiben des Aktienjongleurs Camillo Castiglioni (1889-1957) 1932 mit der Firma Semperit AG mit Werken in Traiskirchen (Bez. Baden) und Wimpassing (im Schwarzatal) fusioniert wurde. Anfangs 1933 wurde das Werk in Steyr geschlossen und das Personal gekündigt. Nur drei Wächter blieben zurück und einige Arbeiter zum Wegräumen der Maschinen.284 Aber die Arbeiter der Firma Semperit ereilte 2002 das gleiche Schicksal. Das Werk Traiskirchen wurde geschlossen und 950 Arbeiter entlassen. Die Produktion wurde von der Konzernmutter Continental nach Tschechien verlegt.285 Am 20.4.1943 verkaufte die Gummi- und Kabelwerke Josef Reithoffer’s Söhne AG in Wien das Areal in Größe von 8,2554 Hektar an das Deutsche Reich (Reichsfiskus Luftfahrt). Das Areal kam am 2.10.1944 in den Besitz der Steyr-Daimler-Puch AG. Bis Kriegsende war dort eine Wehrmachts-Kaserne. 1945-1947 befand sich dort ein Flüchtlingslager. Ab 1949 wurden zahlreiche Firmen angesiedelt. Die meisten Objekte des Reithofferwerks wurden 1989 von der Stadt demoliert. 1996 Ankauf durch die Stadtgemeinde Steyr. 1998 fand ein Teil der Landesausstellung über die Eisenstraße unter dem Titel „Tradition – Innovation“ statt. Pyrachstraße 1 Die SMK Metall- und Kunststoffwaren GmbH wurde 1978 durch Ing. Josef Seitlinger (+ Juli 2013 mit 84 Jahren) auf den ehemaligen Reithoffer-Werken in Steyr, Pyrachstraße 1, gegründet. Vorgänger: Fa. Ing. Wilhelm Mraz, Technisches Büro, Werkzeugerzeugung, Kessel- und Kompressorenbau.286 In den Anfangszeiten war die Herstellung von Kunststoff- und Druckgusswaren, sowie Metallteilen, insbesondere für die Möbelindustrie das Hauptaufgabengebiet. Später produzierte das Unternehmen neben den oben angeführten Produkten die komplette Heiz- und Regeltechnik, Radialgebläse, Temperiergeräte für Wasser- und Ölkreislauf sowie Kälteanlagen speziell für die Kunststoffextrusion. 2000 wurde das heutige Firmenareal im Ausmaß von 16.000 m² von Magna Austria erworben, somit stehen nun modernst ausgestattete Produktionshallen, zeitgemäße Sozialräume und elegante Büroflächen im Ausmaß von fast 6000 m² zur Verfügung. 60 engagierten Mitarbeitern haben einen gesicherten, modernen Arbeitsplatz. Geschäftsführer: Franz Siebenhandl Temperier- und Kältetechnik: Franz Siebenhandl Buchhaltung: Gerlinde Siebenhandl Verkauf, Service: Sabrina Siebenhandl Auftragsbestätigung: Ramona Siebenhandl. Pyrachstraße 7 Bürohaus des Magistrats Steyr und Landesmusikschule. Nachfolgefirmen Auf dem Gelände der Reithoffer-Werke war 1948-1941 die Fliegerabwehr (Flak) untergebracht. Während des Zweiten Weltkrieges wurde ein Lager für ausländische Arbeiter eingerichtet, nach dem Krieg für Flüchtlinge (Displaced Persons = DP). Dann bewohnten die aus Polen geflüchteten Juden die Gebäude. 1947 zogen sie aus und damit wurde Platz für viele verschiedene Firmen. Steyr-Daimler-Puch AG, Lagerung (ab 1944). AGRE A. Greiner & Sohn GesmbH., Kompressoren, Spritzapparate und Druckpumpen, 1919 gegründet in Wien von Arthur Geiner, ab 1948 Pyrachstraße 1, dann Neubaustraße 15/26, dann Garsten-St. Ulrich, Werkstraße 2, 1995 wurde AGRE in die englische Compair-Gruppe (ab 1985 im Siebe-Konzern) eingegliedert, 1999 schloss sich Siebe mit BTR zu Invensys zusammen. 2000 folgte ein Managment-buy-out durch Geschäftsführer Peter Lamm (31.10.1950 in Wien, 25 %), Verkaufsleiter Gerhard Spindler (5%) und die 1981 gegründete ABAC-Gruppe (709%). 2007 wurde AGRE an die schwedische Atlas-Copco-Gruppe verkauft.287 284 Manfred Brand, Neue Geschichte von Steyr, 81 285 Presse 15.11.2024 286 StKal 1950, 304 287 https://www.jettmar.at/marken/agre/
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