12 Gwenghof siehe Spitalskystraße 12 Stieglhof/Neulust Stelzhamerstraße 12 Sarning 32/33, ab 1891 Reichenschwall 529 und 530, EZ 476, 1974 demoliert Der Hof dürfte schon um 1111 bestanden haben. Damals schenkte Markgraf Otakar VI. (eigentlich IV.) von Steyr dem Stift Garsten neben der Besitzung Jagirnberg (Jägerberg, rechts der Enns) einen Hof zwischen den Flüssen Enns und Steyr am Bach Sabinicha (jetzt Sarmingbach oder Teufelsbach) zwischen der Stadt und Garsten, nebst allem, was von dem damaligen Ausfluss dieses Baches in die Enns (der sich seit seiner Umleitung in die Steyr ergießt) bis zum Weg liegt, der nach Aschach führt. Es muss sich um Neulust handeln, denn der zweite Hof in dieser Gegend, der Gwenghof, lag vom Teufelsbach abgewandt und gehörte immer zur Burg Steyr.96 Der Teufelsbach floss einst vermutlich unter der Stiege zum ummauerten Ziergarten (heute Areal des Landesgerichts) durch. Über dem Torbogen waren das Lamberg- und das Händl-Wappen angebracht.97 Der Stieglhof hatte früher die Bezeichnung Sarning 32, das anstoßende Stöckl, das Stieglhaus, Sarning 33.98 Dann erhielt (1891 nach der Inkorporation) der Stieglhof die C.-Nr. 529 in Reichenschwall, das Stöckl C.-Nr. 530 in Reichenschwall (Bauparz. 1268). Zum Stieglhof gehörten der Hausgarten, der Ziergarten, das Hausfeld, das Scheibenfeld, das Spitzländlfeld, die Hausgartenleiten, die Hausgrabenleiten.99 1292 Dietmar und Düring die Schachner, Brüder, Mitglieder der Rittergemeinde von Steyr, besaßen auch den Schachenhof (heute Schloss Ebenzweier, Gem. Altmünster, Bez. Gmunden), Dietmar Schachner nannte sich 1298 „von Steyr“, 1288 als „discretus vir“, spätestens ab 1295 „Herr“. Abt Ulrich III. von Garsten und der Konvent verliehen am 20.3.1294 Dietmar Schachner und dessen Frau Kunigunde auf Lebenszeit vier Zehenthäuser (domus decimales) in Laichberg (Laichperch), eines das im Obstgarten genannt wird und die anderen drei auf dem dortigen Berg.100 1313 Burgrecht des Sultzer: „Der Sultzer dienet von einem puerchreht datz saebnich zwainzich phenninge“101 Heinrich an der Stieg wird am 14.9.1360 im Testament des Jakob Kündlers genannt. Jakob an der Stiegl wurde 1432 in einer Stiftung der Anna Camerhuber an die Stadtpfarre erwähnt.102 ???Ca. 1440-1456 Merth (Martin) Pandorffer (+ 1456), Bürger von Steyr, 1432-1450 Kastner der Burg Steyr, 1439 Pfleger der Königin Elisabeth, kaufte die Mühle zwischen den Brücken in Steyr, 1444 Verwalter des Volkerstorfer Landgerichts, besaß die Häuser Stadtplatz 32/Berggasse 59 (Bummerlhaus) und Stadtplatz 42/Berggasse 59, am 20.3.1444 gab ihm Kaiser Friedrich IV. das Ungelt zu Waidhofen an der Ybbs auf zwei Jahre in Bestand für jährlich 600 Pfund Pfennig. Er wurde im Friedhof bei der Stadtpfarrkirche begraben. Gemahlin: Dorothea, die dann den Stadtrichter Sigmund Schaffoltinger heiratete,103 der 1460 Pfleger zu Steyr war.104 Söhne: Wolfgang und Mert.105 96 Franz Xaver Pritz, Ottokare, in: Bericht über das Museum Francisco-Carolinum, Bd. 7, 270 97 Friedrich Berndt, Bauernhöfe, Heimatblatt 1, 3/1939 98 Die Bezeichnung und die Hauseigentümer wurden entnommen: Altes Grundbuch der Stadt Steyr, IV. Band, 5. 794; 2. Grundbuch Garsten, E.-Z. U7 und 118 99 Friedrich Berndt, Der Stieglhof – jetzt Neulust genannt, VdKStSt 1954 100 UBOÖ VI Nr. 312, 95, 252, I Nr. 231b; Siegfried Haider, Studien zu den Traditionsbüchern des Klosters Garsten, in: Mitteilungen des Instituts für österr. Geschichtsforschung, Bd. 52, Wien-München, 2008, 76, 83 101 Urbar Hofmarch Steyr, zitiert von Helmut Begsteiger, Häuserchronik der Stadt Steyr, Abschnitt Steyrdorf, Steyr 2010 102 Friedrich Berndt, Stadtpfarrkirchenamt, Manuskript, StA Steyr, Anhang 103 Preuenhueber, Annales Styrenses, 88; Geh. Haus-Archiv 104 Ernst H. Kneschke, Neues allg. dt. Adels-Lexikon, Bd. 1, 85 105 Anton von Pantz, Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr, Jahrbuch Adler, Wien 1911, 101
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