20. Sängerbundfest Steyr 1978

Kultur und Kunst in Steyr Dr. Volker Lutz tiw mmmmm Auf der Styraburg des Hodimittelalters am Hofe der Otakare pflegte man schon der Sanges- und Dichtkunst. Als Stätte der Kultur und der Gastfreundschaft wird diese vor eintausend Jahren zum erstenmal genannte Burg sogar in zwei mittelhochdeutschen Epen genannt. Die kulturelle Tätigkeit war nicht auf den Hochadel beschränkt. Zur gleichen Zeit entstanden unweit von Steyr die Benediktinerabteien Garsten und Gleink. Beide waren nicht nur geistliche Zentren des Steyrund Ennstales, sondern darüberhinaus nebst anderen Klöstern des ganzen Landes ob der Enns. Die Kloster schulen in Garsten und Gleink wurden von den Steyrern als Externisten besucht. In Steyr selbst wird um 1270 eine Schule genannt. Erst nach dem Einzug des Protestantismus in die Eisenstadt wurde die mittel alterliche Stadtschule zur evangelischen I.ateinschule. Gleichlaufend dazu entwickelte sich das deutsche Schul wesen. Steyr gehörte zu den wenigen Städten Öster reichs, in deren Mauern der Meistergesang gepflegt wurde, über ein Jahrhundert lang blühte diese Kunst richtung, bis der Meistergesang in den Wirren der Gegenreformation sein Ende fand. Nicht nur die Dicht kunst wurde hier geübt, sondern auch die Musik kam zu ihrem Recht. Schon im 15. Jahrhundert gab es eine Stadtpfeiferei, später einen eigenen Stadtmusikus. Der aus dem niederösterreichischen Elorn stammende Paul Peuerl wirkte hier in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts. Er gilt in der Musikgeschichte als Urheber der Deutschen Variationen-Suite und somit als namhafter Komponist seiner Zeit. Die Geschichts schreibung der damaligen Epoche hatte in Valentin Preuenhueber ihren wichtigsten Vertreter. Als Schrei ber in der Magistratskanzlei und später als Sekretär der Eisengewerkschaft saß er an der Quelle jeglicher Nachrichten. 13

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