Aktuell im Betrieb - Heft 5/1982

AUS DEN WERKEN UND BEREICHEN: WERKE WIEN PROJEKT-TEAM Der Transitbus unter der Lupe der Wertanalyse »In einem kurzen Neben satz erklären, was ,Wertanalyse' ist? Unmöglich! Dazu brauche ich minde stens eine Seite!« Ing. Konrad Schmid, Wertana lyse-Verantwortlicher in den Werken Wien und »aktuell im betrieb«- Werksredakteur sah sich im Gespräch mit Redak tionskollegen plötzlich im Dilemma zwischen tech nisch-präziser Darstellung und der journalistisch prägnanten (wenn auch -^cht ganz vollständigen) ^«'klärung des Begriffes »Wertanalyse«. Dabei wollte er anfangs nur kurz über einen Heurigen abend bericfiten, zu dem sich das Wertanalyse-Team anläßlich des Abschlusses des Transitbus-Projektes ge troffen hatte. Wir bitten also um Aufmerk samkeit: »Wertanalyse« ist eine Me thode, um die Entwicklung und Herstellung eines Pro duktes möglichst wirtschaft lich zu machen. Von ande ren Methoden unterscheidet sich die Wertanalyse da durch, 1. daß sie dabei systematisch vorgeht, d. h. ein Produkt in sinnvolle Ein zelbereiche zergliedert (z. B. Motor, Fahrgestell, Karosserie) und damit auch eine vollständige Be arbeitung ermöglicht, 2. daß sie bei allen Überle gungen die Funktion des Produktes, d. h. die Auf gabe, die es zu erfüllen hat, berücksichtigt. Jeder einzelne Produktteil, Jeder einzelne Fertigungsschritt wurde beim Transitbus (hier im Modell) kritisch untersucht 3. daß im Team gearbeitet wird, und zwar mit Mitar beitern aus verschiedenen Arbeitsbereichen; ein sol ches Team besteht also nicht aus fünf Techni kein, sondern z. B. aus einem Entwicklungsinge nieur, einem Einkäufer, einem Meister aus der Werkstätte, einem Ferti gungsplaner, einem Vor richtungskonstrukteur, ... Die Teamarbeit stellt damit auch bestimmte Ansprüche an die Persönlichkeit der Teammitglieder: Ein Techni ker etwa muß der Überzeu gung sein, daß die Erfahrun gen eines Mannes aus der Produktion genauso wertvoll sind wie seine eigenen Kenntnisse der technischen Möglichkeiten; und der Mann aus der Produktion darf sich nicht scheuen, im Wertanalyseteam selbstbe wußt mitzureden. Ein solches Arbeitsteam hat sich in den vergangenen Der Arbeitskreis Karosserie, v.Ln Johann Trausmuth, Ing. Konrad antwortlicher), Ferdinand Binder, .r. Wolfgang Huber, Schmid (WertanalyseverRudoif Krause, Alois Punz zweieinhalb Jahren dem Transitbus gewidmet: drei Arbeitskreise mit durch schnittlich 6 Teilnehmern ha ben in 66 Sitzungen jeden einzelnen Produktionsschritt und Transitbus-Bestandteil unter die Lupe der Wertana lyse genommen. Die Abtei lungen, aus denen die »Wertanalytiker« kamen: Technische Entwicklung, Planung, Einkauf und Ver such. Als wertvolle »Blutauf frischung« wurden schließ lich auch verdiente Ver besserungsvorschlag-Ein reicher miteinbezogen. Damit wurde der Beweis er bracht, daß sich die von der Firmenleitung angeordnete Wertanalyse und die von den Belegschaftsmitgliedern spontan vorgebrachten Ver besserungsvorschläge sehr gut zu ergänzen wissen. Das Resultat der gemein samen Anstrengungen: Der Transitbus kann nun um eiriiges kostengünstiger und mit einigen Vorteilen für den Kunden mehr angeboten werden. Unsere Verkäufer haben damit für das Ge spräch mit möglichen Kauf interessenten auch um einige Argumente mehr In der Hand, um die Steyr-Transitbusse gegenüber den Kon kurrenz-Produkten ins rechte Licht zu rücken. Und wer hier eine gedank liche Brücke zur Arbeits platzsicherung schlagen will, der darf es — ohne jedes schlechte Gewissen auch tun... Beim gemütlichen Abschluß heurigen überreichte Frau Dr. Felberbauer, die die Lose gezogen hatte, einen der Preise an Johann Trausmuth. Links: Ing. Konrad Schmid AUS UNSEREM GÄSTEBUCH Besuch aus Griechenland Ende März besuchte S. E. Minister Georgios Petsos, Vizeverteidigungsminister der Republik Griechenland, mit hohen Beamten seines Mini steriums die Werke Wien, wo er von Vorstandsdirektor Wengersky empfangen wur de und sich im Rahmen einer Werksführung durch Dir. Wi che und einer Produktpräsen tation durch Werksdirektor Dr. Felberbauer vom hohen Fertigungsstand und der zukunftsorientierten Produktpa lette überzeugen konnte. Spezielles Augenmerk wurde dabei auf die Erfüllung des Leonidas-Vertrages gelegt, der vor Jahresfrist zwischen dem Griechischen Verteidi gungsministerium und der SDP-AG abgeschlossen wur de. Minister Petsos übernimmt das Ehrengeschenk 17

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