AUS DEN WERKEN UND BEREICHEN: DIE NEUE TELEFONANLAGE Ausbaufähige Kontakte Abbau der alten Anlage mit einer kleinen Träne im Auge — schließlich haben wir mit den rasselnden Dingern ein paar Jahrzehnte lang zusam mengearbeitet. Einen modernen Industrie betrieb ohne Telefon kann man sich nicht mehr vor stellen. Und doch war un ser Hauptwerk im Vorjahr — von einem NotProvisorium abgesehen — zwei Tage lang ohne Tele fon! Da haben wir — während die Kollegen Weihnachtspau se hatten — unsere neue Te lefonanlage installiert. Die al te Anlage mit ihren 40 Aus wärtsleitungen und 800 An schlüssen war zu klein ge worden, außerdem war sie mit ihrer elektromechanischen Technik veraltet und nicht mehr ausbaufähig. Eine Telefcnanlage in der Größe, wie sie unser Werk braucht, kostet ein Vermö gen. Und sie muß — trotz stürmischer Entwicklung der Technik — eine Investition für Jahrzehnte sein. Dem entsprechend hoch waren die Anforderungen, die wir nach jahrelanger sorgfältiger Planung den in Frage kom menden Firmen stellten: op timale Wirtschaftlichkeit bei der Anschaffung und im Be trieb, niedere Wartungsko sten und minimaler Energie bedarf, Möglichkeit der Be treuung durch eigenes, von Schlicht und einfach, aber hochleistungsfähig sind die neuen Arbeitsplätze meiner f\/iitarbeiter in der Vermittlung. V.i.n.r. fVlarianne Steiinberger, Raimund Piiat, Hermine Priesch, ingeborg Pedtenbacher der Lieferfirma geschultes Personal, modularer Aufbau, sodaß Ergänzungen, Zusätze und Erweiterungen um min destens 100 Prozent ohne Änderung des Systems und ohne Vergrößerung der Räumlichkeiten möglich sind. Weiters verlangten wir die vollständige Anpassungs fähigkeit an die bestehenden Fernsprechsysteme und Te lefonendgeräte im Flauptund Wälzlagerwerk, im Guß werk II, der Flauptrepa, in Letten und im Nibelungen werk. Die neue Anlage muß te den neuesten technologi schen Erkenntnissen entspre chen und die Gewähr eines 24-Stundenbetriebes an 365 Tagen im Jahr bieten. Nicht zuletzt dachten wir in »RotWeiß-Rot« und forderten die Fertigung der kompletten Anlage in österreichischen Betrieben. Alle diese hoch gestellten Anforderungen er füllte die SIEMENS AG ÖSTERREICH mit ihrem EMS-System. EMS bedeu tet: E = Verwendung hoch integrierter Elektronik, M = Steuerung über Mikroprozes soren und S = Speicherpro grammierung aller Steuervor gänge im System. Im Juni 1980 begannen wir mit den Vorbereitungsarbei ten. Sämtliche im Hauptver teilerraum ankommenden Erdkabel mußten umgelegt, verlängert und zu einem neuen in lötfreier Technik aufgebauten Minihauptver teiler geführt werden. 2000 Meter mehradrige Kabel wurden verlegt und ca. 25.000 Drahtenden herge stellt, eine neue Kartei für den Hauptverteiler mit 4000 Karteiblättern, ca. 20.000 ge schriebenen und 12.000 ge stempelten Nummern mußte angelegt werden. Die Zu sammenarbeit zwischen un serer Planung (Ing. Lebar), meinen Mitarbeitern und der Fa. Siemens klappte ausge zeichnet. Am 27. Dezember 1980 um 6.00 Uhr früh be gannen wir mit den Umschaltungsarbeiten, zwei Ta ge später waren wir fertig. Nun, da die neue Anlage schon ein paar Monate in Betrieb steht, können wir Bi lanz ziehen: unsere jahrelan ge Planung hat sich gelohnt, wir haben eine gute Wahl getroffen. Die neue Anlage erfüllt alle unsere Erwartun gen. Wir haben derzeit 64 Amtsleitungen für Auswärts gespräche und 1100 Teilneh mer, von Mitte Jänner bis Mitte März wurden 300 zu sätzliche Nebenstellen eingeHier kennt sich nur der quali fizierte Fachmann aus — die neue Anlage mit ihrem Waid von Drähten (sonst mit Schutzblechen verdeckt). schaltet, der Neubau der An lage war also wirklich drin gend! Die Erweiterungsfähig keit des Systems ist tech nisch gesehen unbeschränkt, wir können die Anlage auf 3000 (I) Nebenstellen erwei tern, damit werden wir si cher den Anforderungen der nächsten Jahrzehnte gerecht werden. Mit der neuen Anla ge sind wir nicht nur zahlen mäßig größer geworden, sie bietet uns auch qualitativ Neues, bisher Unmögliches. Nur ein Beispiel: Wenn ein Teilnehmer besetzt ist, wählt der Anrufer einfach ins Besetzt-Zeichen hinein die Nummer 69 und legt den Hörer auf. Wenn der ge wünschte Teilnehmer sein Gespräch beendet hat, stellt unsere Anlage automatisch die gewünschte Verbindung her. Zur leichteren Erfüllung der Tätigkeit meiner Mitar beiter wurden die Arbeits plätze neu gestaltet, die »Te lefonfräulein« stellen immer hin täglich rund 1000 Verbin dungen her. In absehbarer Zeit — vielleicht sogar noch heuer — wird es den Teilnehmerp mit Auswärtsappa raten möglich sein, auch oh ne Mithilfe unserer Telefon zentrale direkt Gespräche mit Teilnehmern außerhalb des
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