ZWEIRAD- UND GELÄNDEFAHRZEUGE WERTANALYSE REDUZIERT UNGÄNGIGE BESTÄNDE uekT A • fO»( Lagerhiiter raus! IS <ro it RBC-RNRLYSL K¥-B£STf)MI> RHB 'fooo 2000 Sooo ^ooo Soto Cooo fo*o 8oe# 9ooo fios. Das Problem der Lagerhü ter ist In jedem Betrieb aktuell. Zu einem bren nenden Problem wird es dann, wenn der Anteil der ungängigen oder schlecht gängigen Waren immer mehr ansteigt und 20% der gesamten Bestände erreicht oder überschrei tet. Die damit überhöhten Lager stände, der Zinsendienst, der beanspruchte Lagerraum, die Bestandesführung usw. beia sten in erheblichem Maße die Material- und Gemeinko sten. Der Handel behiift sich in diesem Falle mit Äusverkaufsaktionen, was der Indu strie aber nur bei Fertigpro dukten möglich ist. Bei den Roh-, Hiifs- und Betriebs stoffen fehlt ihr die geeigne te Verkaufsorganisation, ganz abgesehen davon, daß ein großer Teil dieser Waren gattung nur im endverarbei teten Zustand Äbnehmer fin det. Ursache des Entstehens sol cher ungängiger Bestände sind nicht-rechtzeitig-ab schätzbare Markteinfiüsse oder durch den technischen Fortschritt notwendig gewor dene Änderungen. Vor vier Jahren wurde im Bereich Graz die Material wirtschaft mit der Äusarbeitung und Durchführung ei nes Programmes beauftragt, mit dem Ziel einer möglichst effizienten Verminderung der ungängigen Bestände. Zufällig war der Leiter dieser Abteilung ein erfahrener Wertanalytiker, und so war es naheliegend, das bewähr te Instrumentarium der Wertanalyse: • Systematisches Vorgehen • Funktionsorientierte Betrachtung • Teamarbeit für diese Aufgaben heranzu ziehen. Fußend auf einer ABCAnalyse der ungängigen Be stände (interne Bezeichnung: K4) wurden rd. 800 der wert vollsten Materialpositionen aus insgesamt 9.000 ausge wählt, die bereits rd. 50% des Gesamtwertes beinhal ten (siehe Bild). Die ausgewählten Positionen wurden den 3 Erzeugungs sparten des Bereiches zuge ordnet und für jede Sparte ein Team gebildet, das ne ben dem Teamleiter aus der Materialwirtschaft je einen kompletten und entscheidungsbefugten Mitarbeiter der Abteilungen PROGRAMMBÜRO EINKAUF KONSTRUKTION und ERSATZTEILEDIENST umfaßt. Jede Woche findet eine zweistündige Teamsitzung statt, in der 25 K4-Positionen einer Reihe von Testfragen unterzogen werden: 1. Ist der Teil technisch up to date oder bereits über holt? 2. Ist der Teil infolge seines Zustandes überhaupt noch verwendbar oder verkäuf lich? AUS UNSEREM GÄSTEBUCH Nordkorea Besucher aus Nordkorea wa ren vor kurzem in unseren Grazer Betrieben zu Gast. Dir. Rudolf begrüßte die Gä ste und überreichte dem De legationsführer, Kim Song Bong, ein Gastgeschenk. 3. Wie groß ist der Allzeit - Ersatz - Bedarf? 4. Kann der Teil in der Serie weiterverwendet oder aufge braucht werden? 5. Kann der Teil an den Lie feranten oder anderweitig verkauft werden und an wen? 6. Kann der Teil durch Nach oder Umarbeit verwendungs fähig gemacht werden und zu welchen Kosten? 7. Besteht Aussicht, den Teil bei neuen Modellen zu ver wenden oder aufzubrauchen und bis wann? 8. Wird der Teil noch für Versuche oder Sport oder sonst im Hause benötigt? 9. Kann der Teil in der not wendigen Menge im Haus abverkauft werden? Ziel der Besprechung ist die möglichst sofortige Entschei dung über die 3 zur Verfü gung stehenden Verwen dungsmöglichkeiten des Ma terials: a) Verwendung in der Serie oder Ersatzteildienst mit oder ohne Änderung b) Rückverkauf an Lieferan ten, Verkauf an andere Äb nehmer oder Äbverkauf im Hause oder auswärts zum reduzierten Preis c) Kostenlose Beistellung an Regieabteilungen zur inner betrieblichen Verwendung oder Verschrottung. Positionen, für die bei der ersten Besprechung noch keine Entscheidung gefällt werden kann, werden bei der folgenden Sitzung erneut behandelt, so lange, bis ein Beschluß vorliegt. In 32 Sitzungen pro Jahr konnten auf diese Ärt alle 800 ausgewählten Positionen durchbesprochen und auch entschieden werden, womit für über 50% des gesamten ungängigen Bestandes eine Verwertung beschlossen wurde. In den Jahren 1976 bis 1979 hat sich gezeigt, daß jeweils zum Jahresende 80% der Beschlüsse realisiert, d. h. daß jeweils 40% des K4-Bestandes einer Verwertung zugeführt wurden. Die nicht realisierten Beschlüsse wer den im folgenden Jahr er neut behandelt. Äuf die einzelnen Verwer tungsarten entfallen folgende Äntelle: 60% Verwendung in Serie od. als Ersatzteile 20% Rückverkauf, Verkauf od. verbilligter Äbverkauf 20% Verschrottung Wenn man die Serien- oder Ersatzteilverwendung als 100%ige Verwertung an sieht, den Verkauf oder Äb verkauf vorsichtig mit 50% Erlös ansetzt und vom Schrotterlös absieht, dann ergibt sicfi aus der K4-Verwertung ein mittlerer Erlös von 70% des Einkaufswer tes. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, daß mit die ser Vorgangsweise dem Änwachsen von Lagerhütern wirksam begegnet und der steigende Trend in einen deutlich fallenden umgewan delt werden kann. Herbert WITTMÄNN
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