Aktuell im Betrieb - Heft 12/1982

des Betriebsarztes Dr. Werner Niernberger, Werk Graz rund, na und...?" Telefonistin, Schreibkraft, 2.200 Kcal Mittelschwere Arbeit, z. B.: "^riebsingenieur, Arzt, Lkwhahrer, Montagearbeiter 2.700 Kcal Schwere Arbeit, z. B.: ; Schmelzer, Gießer, StraßenI bauarbeiter 3.300 Kcal i Die Tabelle zeigt, daß der Tagesbedarf an Kalorien vor allem von der Schwere der körperlichen Arbeit abhängt. Aber auch das Lebensalter spielt eine Rolle: Die Werte unserer Tabelle gelten für ein Alter zwischen dem 36. und dem 55. Lebensjahr. Die Nahrung Der jeweiligen Beschäftigung entsprechend müssen dem Organismus ausreichend Nährstoffe zugeführt werden, jiassind: Energiestoffe Sie werden — wie Benzin im Automotor — im menschlichen Körper ver brannt. Bei dieser Verbren nung entstehen kohlenoxydhaltige Gase und Wasser, die über Lunge und Nieren ausgeschieden werden. Es handelt sich um Kohlenhydrate (Zucker, Brot, Kartoffeln, Teigwa ren) und Fett (Schmalz, Butter, Speck, fettes Fleisch). b) Baustoffe Eiweiß (Eier, Milch, Käse, Fleisch, Fisch) und Mineralsalze (zum Beispiel Kalk). c) Reglerstoffe Darunter versteht man Vi tamine und Spurenele mente (Eisen, Kupfer usw.). Nur Kohlenhydrate, Eiweiß und Fette liefern Energie. Ursachen der Fettsucht Viele (Jbergewichtige geben als Rechtfertigung für ihre Körperfülle eine hormonelle I Störung oder Drüsenstörung ! an. Solche Störungen sind I jedoch äußerst selten. Die I wahren Ursachen der Adipoj sitas (= Fettsucht) sind meist: • Übermäßige Nahrungs und kalorienreiche Flüs sigkeitsaufnahme, wobei familiäre Eßgewohnheiten (beziehungsweise „erzie herische Maßnahmen") wie auch psychische Komponenten eine Rolle spielen. Beispiel: Der „Vielfraß"; das Kind, das seinen übervollen Teller leeressen muß; der Erwachsene, j der reichlich dem Bier zuI spricht; die betrogene i Ehefrau, die ihren Kum- ' mer mit Torten verdrängt. • Falsche Nahrungszufuhr; der Flauptteil der Nahrung besteht aus besonders ! energiereichen Bestand- ! teilen (wie etwa Torten oder Alokohol). • Ungenügende körperliche Betätigung. Folgen der Fettsucht Auf die insgesamt vermin- : derte Lebenserwartung eines Fettsüchtigen wurde bereits hingewiesen. Übergewichtig keit kann jedoch auch her vorrufen: 1. Stoffwechselerkrankun gen (Zuckerkrankheit, Gicht, Fettstoffwechsel störungen) 2. Bluthochdruck 3. Gallensteine Diese Risikofaktoren ziehen eine ganze Reihe von Folgen nach sich, wie O Vorzeitige Arterienverkal kung O. Schwächung der Herz muskelkraft (bis zum Herzversagen) O Atembeschwerden O Frühzeitige Abnützung der Lendenwirbelsäule und der Beingelenke O Krampfadern, „offene Unterschenkel" (Geschwü re bei Durchblutungsstö rungen) O Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen O Erhöhtes Operations- und Narkoserisiko O Frühzeitige Unfruchtbar keit bei Frauen 0 Leberverfettung Vernünftige Ernährung Um das Idealgewicht zu hal ten, müssen Energieangebot und Energieverbrauch im Gleichgewicht stehen. Man soll nicht hungern, sondern lediglich weniger Energie mit den Nahrungsmitteln zu sich nehmen. Als Hilfe eine Kalo rientabelle: % I Bier 120 Kcal % I Grapefruitsaft .. 80 Kcal 14 I Mineralwasser .. 0 Kcal 10 dag fettes Rindfleisch 350 Kcal 10 dag Wildfleisch .. 100 Kcal 10 dag Forelle 50 Kcal 10 dag Speck 800 Kcal 10 dag Lachs schinken 140 Kcal 10 dag Emmentaler . 400 Kcal 10 dag magerer Topfen 90 Kcal 10 dag Pommes Frites 127 Kcal 10 dag gekochte Kartoffeln 50 Kcal 1 Semmel 100 Kcal 1 Scheibe Brot 60 Kcal ]Man sieht also: Es läßt sich alleine durch die Auswahl jbestimmter Nahrungsmittel die Energiezufuhr drosseln, ,ohne zu „verhungern". Gewichtsabnahme durch Diät? Es gibt über 40 „Wunderdiäten", den meisten ist ge meinsam, daß ihre Wirkung zumindest umstritten ist; von jeder einseitigen Diät ist ab zuraten, da es dabei zu ei nem Mangel an lebensnot wendigen Nahrungsbestand teilen kommen kann. Nicht genug gewarnt werden kann vor der Verwendung von Appetitzüglern I Bei der Durchführung einer vernünftigen Reduktionsdiät müssen folgende Punkte Be achtung finden: 1. Die Nahrungsenergie muß 20 bis 40 Prozent unter dem Bedarf liegen, es müssen jedoch alle le bensnotwendigen Nähr stoffe enthalten sein. 2. Es darf keine einseitige Reduktion der Hauptnähr stoffe (Eiweiß, Fett, Koh lenhydrate) stattfinden. 3. Das Essen soll schmack haft zubereitet werden und eine sättigende Wir kung — durch Ballaststof fe wie Salat und Gemüse — haben. 4. Die Nahrungsaufnahme soll auf sechs einzelne Mahlzeiten verteilt werden 5. Vorsicht vor schnell vom Körper in Fettdepots ab gelagerten Kohlenhydrai ten (etwa Zucker oder Al- ! kohoDI 1 Wichtig ist, daß Fettpolster I ausschließlich durch körperliI ehe Betätigung abgebaut [werden. Man bedenke: In i 1 kg Fettgewebe sind rund 7.000 Kcal als Energievorrat • gespeichert. Abgebaut wer den aber nur pro Stunde beim Autofahren 94 Kcal Lauftraining 260 Kcal Walzertanzen 450 Kcal Rudern 600 Kcal Treppensteigen .... 1030 Kcal Es ist also von Bedeutung, ein richtiges Ernährungsver halten zu erlernen. Bei Fra gen und vor Beginn einer Diät wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt. In der nächsten Ausgabe: Dr. Velkaverh über Schlaf und Schlafstörungen ,

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