Aktuell im Betrieb - Heft 3/1984

Steyr-Daimler-Puch AG Der »Mannlicher« gelangte 1982 erstmals auf den Markt und errang gleich vorweg den Designpreis des Bundesministeriums für Han del, Gewerbe und Industrie. Verwendung findet dieses Mo dell insbesondere bei den Match-Schützen im 300-Meter-Armee-Gewehr-Wettbewerb sowie im Militärischen Fünfkampf. Naturgemäß stellt dieses Modell kein Massen produkt dar, sondern ein nur in geringen Stückzahlen absetz bares Prestige- Produkt. Sporterfolge Mannlicher für SteyrMit dem Vorgängermodell Steyr- Mannlicher Match konnte nicht nur der Weltre kord im Schießbewerb des militärischen Fünfkampfes er zielt werden, es gelang weiters auch, fünfmal en suite die Weltmeisterschaft in dieser Disziplin zu gewinnen. Es ver steht sich, daß derartige Er folge durch ihre massive werbliche Auswertung zur heutigen Position der Steyr- Mannlicher-Gewehre nicht unerheb lich beigetragen haben. Faustfeuerwaffen mit Tradition Auch auf dem Sektor der Faustfeuerwaffen - Pistolen und Revolver - kann die SteyrDaimler-Puch AG auf große Tradition hinweisen. Es sei nur an den Steyr-Trommelrevolver Modell 1893 und die Mannlicher-Pistole Modell 1905 erin nert. In der Zwischenkriegszeit wurde die Steyr Kipplaufpi stole System N. Pieper in den Kalibern 6,35 und 7,65 gefer tigt und sowohl die österrei chische Exekutive als auch der Zivilmarkt damit beliefert. Pi stolen dieses Kalibers sind auch heute noch bei der öster reichischen Polizei eingeführt und wegen des vergleichs weise geringen Gewichtes ge achtet, Mittlerweile hat sich je doch die Ansicht durchgesetzt, daß eine Umstellung auf ein Kaliber mit »mannstoppender Wirkung« wünschenswert sei. Die neue Steyr Pistole Mo dell GB, die 1982 auf dem Markt eingeführt wurde, ist aus diesem Grunde für das Ka liber 9 mm Parabellum (9x19) eingerichtet. Qualität durcli Präzision Das Kaliber 9 mm hat sich weltweit durchgesetzt und so gar die Behörden der Vereinig ten Staaten - bisher ganz auf schwere Revolver einge schworen -wollen nun eine Umstellung auf Pistolen im Ka liber 9 mm Parabellum durch führen. Die Steyr Pistole GB erweist sich als eine optimal kon struierte Faustfeuerwaffe, die sich durch ein völlig neuarti ges Prinzip von den Mitbewer bern auf dem Markt abhebt: Den gasgebremsten Masse verschluß. GB ist die Abkür zung für >Gasbremse< bezie hungsweise )gas delayed blowbackr. Die Gasbremse er möglicht es, mit extrem gerin gem Massegewicht auszu kommen, außerdem vermin dert dieses Prinzip den Rück stoß beträchtlich. Ein >lm Ziel bleiben< bei der Abgabe meh rerer Schüsse ist dadurch be günstigt. Außerdem paßt sich die Pistole automatisch der verwendeten Munition an - nach der Formel »starke Munition = viel Gas = große Bremswirkung, schwache Munition = wenig Gas = geringe Bremswir kung« Auch die anderen in diese Konstruktion einfließenden Neuerungen bieten entschei dende Vorteile für den Schüt zen: Die Pistole verfügt nicht mehr über eine manuell zu be dienende Sicherung: Die Pi stole wird geladen, jedoch ent spannt getragen. Ist eine ra sche Schußabgabe erforderDie Revolution unter den Faustfeuerwaffen: Steyr Selbstladepistole Modell GB im Kaliber 9 mm Parabellum. lieh, so muß nicht mehr ent sichert werden. Bei jedem wei teren Schuß bleibt die Steyr GB bereits gespannt, sodaß nur noch ein leichter Druck am Abzug genügt, um den Schuß auszulösen. Solcherart werden die Vorteile von Pistole und Revolver in optimaler Weise miteinander verbunden. Für die Sicherheit sorgt eine in nenliegende automatische Fallsicherung, sollte die Waffe einmal in geladenem Zustand herabfallen. Wolken am Horizont Alle die genannten Faktoren bilden den Grundstock für die Beliebtheit der Steyr GB insbe sondere auf dem Zivilmarkt. Doch ein Bericht über Steyr Jagd- und Sportwaffen wäre heutzutage unaktuell, würde man den Hinweis auf ein ganz spezielles Problem verabsäu men, mit dem sich die Sparte Handfeuerwaffen mehr und mehr konfrontiert sieht: Die Anhänger einseitiger Abrü stung. Manche Gruppen alternativer Österreicher wenden sich nicht nur immer vehementer gegen den Bau von Kraftwer ken oder gegen fortschreiten des Wirtschaftswachstum, sondern auch insbesondere gegen die Erzeugung von Waf fen in der westlichen Welt. Doch manche fragen sich an gesichts der militärischen Si tuation in Mittleuropa, ob diese Gedanken konform mit der Realität gehen können. Constantin BREITENFELD Sein Design ist prämiert, seine Präzision unerreicht: Steyr-Mannlicher Match UI.T

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