Aktuell im Betrieb - Heft 3/1984

MODERNE FORSTWIRTSCHAFT IST ÖKOLOGISCH Steyr Forstgeräte Unsere Wälder sind einer ganzen Reihe von Gefahren momenten ausgesetzt; Sau rer Regen, Unwetter, Wild verbiß, aber auch Boden schäden, die bei unsachge mäßer mechanisierter Holz ernte entstehen. Unsere Forstgeräte decken hier einen dringenden Bedarf. Besonders der Einsatz von Forstschleppern im steileren Gelände verursacht mitunter Bodenschäden, die oft noch nach einem Jahrzehnt deutlich sichtbar sind. Bodenerosion oder eine Verschlechterung der Wuchsbedingungen für den nachkommenden Wald sind die Folgen, die hier dro hen. Ein weiterer Minuspunkt: Der Einsatz von Forstschlep pern erfordert ein relativ dich tes Forststraßennetz. Eine Be einträchtigung unseres wert vollsten Kapitals im Fremden verkehr-des Landschaftsbil des - ist unumgänglich. Doch all diese Schäden lassen sich bei der Holzbringung durch Seilbahn weitgehend vermeiden. Die Steyr-Daimler-Puch AG hat diesen Faktoren Rechnung getragen: Mit dem Kippmastseilkran KSK 16 steht dem Forstwirten eine »mobile Seil bahn« zur Verfügung. Wurde früher unter beträchtli chen Unfallgefahren und unter schwerster körperlicher Bela stung das Holz mit Axt und Zugsäge gefällt und sodann händisch, per Schlitten oder mit dem Pferdegespann zu Tal gebracht, so präsentiert sich derzeitgemäße Holzerntever lauf folgendermaßen: Der mobile und äußerst flexi bel einsetzbare Steyr KSK 16 fährt zum Einsatzort und wird auf der Forststraße in Arbeits stellung gebracht. Diese Vor bereitungen nehmen etwa eine Stunde in Anspruch. Nach relativ kurzer Zeit ist auch die Seilmontage im Ge lände vorgenommen und das Gerät einsatzfähig. Nun werden mit der Motor säge die zur Schlägerung aus gewählten Bäume gefällt und unmittelbar mit dem Seilkran zur Forststraße gebracht. Das kann je nach GeländeeigenWie das Netz einer Spinne erscheinen die Abspannseile beim Kippmastseiigerät KSK 16 in Arbeitsposition. Doch dieses Gerät ermög licht bis zu SO Prozent Einsparungen bei vergrößerter Unfaiisicherheit und optimaler Schonung des Waldbodens. Schäften mit den Ästen am Bo den schleifend oder frei schwebend geschehen. Erst an der Forststraße erfolgen die weiteren Arbeiten wie Ent asten und Ablängen. Damit ist die Zahl der Forststraßen ver ringert, die Bedeutung der Forststraße als Arbeitsplatz für die Holzernte jedoch deutlich gesteigert worden. Dieser Um stand hat eine spürbare Ver besserung der Arbeitsbedin gungen für die Forstarbeiter zur Folge. Die vom Seilkran gebrachten Bäume werden entweder so fort oder - bei unterbrochener Arbeitskette mit zeitlicher Ver zögerung und Zwischenlage rung -weiter bearbeitet. Für diese Arbeitsgänge werden sogenannte Prozessoren ein gesetzt, die (mit Hilfe elektro nischer Steuerungen) das Holz entasten und in zuvor pro grammierte Blochlängen schneiden. Das anfallende Astmaterial wird entweder in den Wald zurückbefördert, oder aber als zusätzliche Resource mittels HackschnitzelTechnologie genutzt. Die Arbeitsweise des Kippmastseilgerätes Steyr KSK 16 ist ebenso zweckmäßig wie ra tionell: Das Gerät ist auf einem Steyr-Lkw montiert und ver fügt über einen sechzehn Me ter hohen, kippbaren Mast. Von diesem Mast wird bis zum »anderen Ende« des Einsatz gebietes ein Drahtseil ge spannt. Das Einsatzgebiet kann - bedingt durch die Länge des Seiles - eine Aus dehnung bis 650 Meter errei chen. Auf dem Seil kann mit tels Zug- und Rückholseil ein Laufwagen bewegt werden. Am Zugseil, das durch den Laufwagen geführt wird, sind die gefällten Bäume zu befesti gen. Der Transport erfolgt erst seitlich aus dem Bestand, hin zur Seiltrasse, danach am Laufwagen beliebig bergauf oder bergab zur Forststraße. Dieses Verfahren ist äußerst leistungsfähig. Vor allem er möglicht es eine Holzeinbrin gung unter Gebirgswald-Bedingungen, wo eine konventio nelle Einbringung mit Forst schleppern kaum noch oder gar nicht mehr möglich wäre. Hervorzuheben ist auch die schonen den Wald besondere Umweltschonung: Der zumeist weiche Waldbo den braucht nicht mehr befah ren zu werden, denn das Kippmastseilgerät braucht die Forststraße nicht zu verlassen. Die Bäume werden kopfhoch - also mit angehobenen Stamm-Enden und auf dem Boden schleifender Krone - sanft zur Forststraße gezogen. Durch diese Arbeitsweise wird sowohl der Boden geschont als auch eine nachfolgende Aufforstung erleichtert. Für den rationell arbeitenden Forstwirten ist sicherlich mit ^ entscheidend, daß eine selek tive Baumentnahme aus dem Bestand ohne großen Auf wand möglich ist: Das erweist sich vor allem als nützlich, wenn es gilt, etwa unwetterge schädigte oder kranke Bäume zu entfernen oder wenn der Bestand im Zuge des Auf wuchses gelichtet werden muß. Der Kippmastseilkran Steyr KSK 16 hat in der Praxis seit seiner erstmaligen Präsenta tion auf dem Markt bereits starkes positives Echo hervor gerufen. Bietet das Gerät doch dem Waldbesitzer oder Schlä gerungsunternehmer ein so wohl wirtschaftliches als auch leistungsfähiges Instrument der Holzernte. Bei einer Jah resleistung von etwa 15 000 bis 20 000 Festmetern werden die Holzbringungskosten im Vergleich zu bisher üblichen Methoden um bis zu 50 Pro zent reduziert. Das Gerät er leichtert menschliche Schwerstarbeit und vermindert deutlich das große Unfallrisiko des Forstarbeiters. Und nicht zuletzt bildet der KSK 16 von Steyr-DaimlerPuch den gelungenen Beweis dafür, daß eine Verbindung von Wirtschaftlichkeit und Rücksichtnahme auf ökologi sche Forderungen realisierbar ist: Dank der Meisterleistun gen unserer Konstrukteure und Fertigungstechniker ist wirtschaftliche Rationalisie rung und gleichzeitige Produk tivitätssteigerung möglich, ohne dabei die Umweltfreund lichkeit der Arbeitsmethode außer Acht zu lassen.

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