Aktuell im Betrieb - Heft 6/1985

iß*^ (5?) WELTUMRUNDUNG IM ALLRAD-VW Känguruh mit hartem Kopf! Was Eis und Schnee, Sandund Steinwüsten sowie Tiefsttemperaturen und 42 Grad im Schatten nicht gelang, das schaffte ein Känguruh; Es unterbrach die Rekordfahrt des VW Caravelle syncro mit dem Allrad antrieb von SDP! Ein wenig >zerknittert< sieht er jetzt aus, der Allradler aus Graz - aber trotz eines Überschla ges, der die Karosserie des allradgetriebenen Busses arg hernahm, geben das VWWerk als Veranstalter der Re- ^^rdfahrt und die beiden Fah- -■r Lins und Plattner nicht auf. Nach Reparatur der ärgsten Schäden soll die Fahrt durch alle fünf Kontinente weiterge hen. Mit einer Geschwindigkeit von knapp 100 km/h durchquerte Langstreckenfahrer Rudi Lins die nächtliche Schotterstrecke im Herzen Australiens, etwa 1000 Kilometer südlich des be rühmten Ayers Rock. Im Fond des Wagens schlief Gerhard Plattner, um für die nächste Etappe ausgeruht zu sein - als ein ausgewachsenes Käng uruh plötzlich aus dem Step pengras vor das Fahrzeug sprang. Lins hatte keine Chance mehr, den Zusammen prall zu verhindern - das Tier sprang direkt in die Wagen front, bevor es zur Seite ge schleudert wurde. Der Allradbus - durch Brem sung und Verreißen aus dem Gleichgewicht gebrachtüberschlug sich um seine Längsachse und kam dann zum Stehen. Die beiden Fahrer konnten un verletzt aus dem Wagen stei gen, das Känguruh war sofort verendet. Eine Überprüfung des Wagens bei Tageslicht erbrachte dann ein überraschendes Ergebnis: Außer der Karosserie war nur der Kühlerventilator und der Kühler beschädigt. Das Fahr werk war in Ordnung und auch der Motor lief weiter einwand frei. Für die )Bodenstation< in Wolfsburg boten diese Schä den keinen Grund zum Ab bruch des bisher so erfolgrei chen Projektes: Man gab An weisung, den Caravelle syncro so weit instandzusetzen, daß die noch bevorstehenden 27 000 Kilometer ohne Sicher heitsrisiko in Angriff genom men werden können. Die Sprecher von VW sind über den Zwischenfall gar nicht so unglücklich: NachQUALITAT-DIE BESTEHT-AUCH IN DER AUSBILDUNGI Fachleute für unsere Zukunft Daß »Qualität die besteht« nur mit erstklassigen Fachleuten erreicht werden kann, ist den Verantwortlichen bei SteyrDaimler-Puch bereits seit lan ger Zeit klar. Gerade deshalb wird auf die Lehrlings-Ausbil dung besonderer Wert gelegt. Vor kurzem war es wieder so weit: 44 Lehrlinge konnten ihre Gesellenbriefe in Graz in Emp fang nehmen. Acht davon ab solvierten die Ausbildung als Maschinenschlosser, Werk zeugmacher, Kfz-Mechaniker oder Betriebselektriker mit ausgezeichnetem Erfolg. Im Vorjahr wurden im Grazer Puch-Werk der Steyr-DaimlerLehrlingsauszeichnung im Werk Graz. Puch AG 49 Lehrlinge >ausgemustert<. Damals gab es 13 Auszeichnungen. Sämtliche Lehrlinge, die nun ihren Abschluß >geschafft< ha ben, werden selbstverständ lich weiter bei Steyr-DaimlerPuch beschäftigt bleiben. Stärker als ein Känguruh: Der VW-Allrad-Bus aus unserem Werk Graz-Thondor.f dem den Fahrern nichts pas siert ist, verzögert der Vorfall zwar die Weltumrundung, be weist aber auch gleichzeitig. was der VW-Bus aus Graz al les aushält, und daß er überall problemlos repariert werden kann! STEIRERBUA VON INDIEN RETOUR »Alle auf einer Kugel« In Heft 1/85 hatten wir über seine - vielleicht ein wenig überstürzte - Abreise be richtet. Nun ist er wieder zu rück in der Heimat: Der Steirerbua auf Indien-Tour. Nach vier Monaten Reisezeit und um geschätzte zehn Kilo gramm leichter geworden, meldete sich Siegfried Fritz nach seiner Indien-Tour ge sund und munter bei uns zu rück. Wie bereits in Ausgabe 1/85 von >aktuell im betrieb< berichtet, hatte sich der knor rige Zimmermann aus Zeltweg vorgenommen, mit dem Fahr rad bis Indien zu fahren. Und trotz all unserer anfängli chen Skepsis müssen wir nun mehr davon berichten, daß ihm dieses Vorhaben tatsäch lich gelungen ist. Er konnte seine Route auch anhand der Visavermerke und Grenzübertrittsbestätigungen beweisenzum Teil wurde sogar das Puch-Rad in den Paß eingetra gen! Resümee des Zeltwegers am Ende einer langen Reise: »Wir sitzen alle auf der gleichen Ku geil« Besonders geprägt war Sieg fried Fritz durch den Eindruck, den ihm die Katastrophenstadt Bopal vermittelt hat. Und sehr beeindruckend war für ihn auch die Erkenntnis, daß die Völker in Pakistan und Indien ein fast gieriges Streben nach technischer Vollendung ent wickeln - dabei aber offenkun dig überhaupt nichts aus den teilweise negativen Erfahrun gen unserer Industriegesell schaft gelernt haben. Weiters interessant war für Siegfried Fritz, daß er auf sei ner rund 7500 Kilometer lan gen Fahrt (den Rest legte er per Autostop beziehungs weise per Flug zurück) durch sieben Länder im wesentli chen keine ernsten Defekte an seinem Puch-Rad zu beheben hatte. Sein einziges Problem war eine Unzahl von >Patschen< - zuletzt flickte er seine Reifen sogar schon mit Mate rial aus den Laschen seiner Schuhel Seine Mutter, die in Zeltweg eine Sauna betreibt, freut sich natürlich besonders über die gesunde und wohlbehaltene Rückkehr ihres )Junior< von einer Reise, die an Abenteuer lichkeit wohl an die Leistun gen längst vergangener Pio nierzeiten heranreicht.

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