ble Arbeitszeit Anwesendsein am Arbeitsplatz, auch wenn die Notwendigkeit vom Arbeitsanfall her gar nicht gegeben ist — und ein Anhäufen von Überstunden, sobald der »Achtstundentag« nicht mehr ausreicht — ist dann nicht mehr notwendig. Leistungssteigerung Sich die Arbeit selbst einteilen zu können, bringt aber auch noch einen anderen r?.n zlichen Effekt: Die Freude an der eigenen Arbeit wird gehoben, da das Gefühl eines »zur Arbeit gezwungen Seins« durch die neugewonnene Selbstständigkeit in den Hintergrund gedrängt wird. Und Freude an der Arbeit — so wurde in unzähligen Versuchen schlüssig bewiesen — steigert die Leistungsfähigkeit des Menschen ungemein. Hier greift aber auch die Kritik der Gewerkschaften an: So ganz frei sei der Arbeitnehmer in der Wahl seiner Arbeitszeit nie. Im Gegenteilbrächte eine »kapazitätsorientierte variable Arbeitszeit«, die die Arbeitszeiteinteilung uem Anfall der Arbeit abhän- die mache, Nachteile für die Arbeitnehmer. So wird argumentiert, eine Garantie für eine ausreichende Beschäftigung der Arbeitnehmer könne nicht gegeben werden, dafür werde aber von Seiten der Betriebe eine ständige Einsatzbereitschaft der Belegschaften verlangt. Vergessen wird bei solchen Diskussionen offenbar, daß die Systeme flexibler Arbeitszeit als Nebenwirkung eine Vergrößerung des Angebotes an Teilzeitbeschäftigungen mit sich bringen. Offenkundig ist das der Fall beim JobSharing, bei dem mehrere Personen einen Vollarbeitsplatz gemeinsam ausfüllen. Teilzeitarbeit: Beliebter denn je! Eine Studie der Vereinigung Österreichischer Industrieller machte vor kurzem deutlich, was die Personalabteilungen der meisten österreichischen Betriebe bereits deutlich feststellen mußten: Die Nachfrage nach Teilzeit- und Halbtagsbeschäftigungen ist ständig im Steigen begriffen. Verblüffend ist, daß in beachtlichem Umfang auch derzeit vollbeschäftigte Arbeitnehmer anstreben, in ein TeilzeitBeschäftigungsverhältnis überzuwechseln. Während aber nur ein Prozent der österreichischen Betriebe meldet, zurzeit noch Teilzeitarbeitskräfte aufnehmen zu können, halten immerhin acht Prozent der Firmen eine Umwandlung von Vollzeitarbeitsplätzen in Teilzeitarbeitsplätze für möglich. Im Endeffekt zielt diese Möglichkeit jedoch wieder auf das JobSharing ab, das gegenwärtig etwa in der Bundesrepublik Deutschland so eingehend diskutiert wird, als gäbe es keine einzige andere Möglichkeit zur Gestaltung einer flexiblen Arbeitszeit. In den USA dagegen ist dieses System bereits in der Praxis vielfach erprobt und — so die Meinung der Experten — bereits voll ausgereift. TeHzeitarbeit: Keine »halben Portionen«, sondern vollwertige Arbeitskräfte! Ein erster Schritt... Sicherlich kommt das JobSharing dem Albtraum jeder Unternehmensleitung (»Jeder kommt und geht, wann er will«) noch am nächsten. Außerdem stellt dieses System sich mit einer Reihe von organisatorischen Problemen dar, die noch viel Vorarbeit vor der Anwendung dieser Form der Arbeitszeitplanung erfordert. Um aber dennoch den Bedürfnissen sowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber entgegenzukommen, wäre sicherlich die verstärkte Schaffung von Teilzeitarbeitsplätzen eine diskutable Lösung. Dann aber müßte die Teilzeitarbeit vom Schema des »Halbtagsjobs« weggerückt werden. Frankreich ist hier in der Entwicklung geeigneter System am weitesten vorgeprescht: Halbtagstätigkeit ä vier Stunden pro Tag spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Daneben existieren Spielarten wie der »Sechsstundentag an fünf Wochentagen«, der »Achtstundentag dreimal pro Woche« oder ein beliebig zu konsumierendes Kontingent von freien Stunden oder Tagen während der konventionellen Vollarbeitszeit. ... zur optimalen Lösung? Durch Maßnahmen wie die geschilderten ist eine optimale Angleichung der Arbeitszeit an die EinkommensFreizeit-Wünsche des einzelnen Arbeitnehmers möglich. Vor allem aber könnte sich die Teilzeitarbeit von dem Vorurteil einer »Kurzarbeit für schlechter qualifizierte Kräfte« befreien. Aber noch mehr als diese soziale Aufwertung fällt sicherlich die Entlastung des sozialen Sicherheitsnetzes durch eine bessere Auslastung des Arbeitsmarktes ins Gewicht. Zudem ist eine Kapazitätsorientierung des Einsatzes von Teilzeitarbeitskräften eher möglich als bei anderen Formen der flexiblen Arbeitszeit, ohne damit an den gesetzlichen Möglichkeiten scheitern zu müssen. Eine Umstrukturierung zugunsten dieser Möglichkeiten könnte selbstverständlich nicht »von heute auf morgen« erfolgen. Einmal durchgesetzt, wäre jedoch der Verzicht auf teure »Notlösun-
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