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Bosnigl saß bequem zurückgelehnt an seinem Stammtisch der Dorfschenke und dachte an nichts Böses, als er im Extrazimmer aufgeregte Stimmen hörte: » ... muß sofort gefunden werden ... ungeheuer wichtig ... egal wo er sich aufhält!« Aufm rksam gowordon drückte Bosnigl sem linkes Ohr dicht an die Wand, um besser mithören zu können, was denn da vor sich ging: Der Kellermeister des Schloßes befände sich gerade unbekannten Aufenthaltes im Urlaub, aber der Schloßherr wünsche ihn raschestens zu sprechen, hieß es da. Es seien also alle Boten, Fuhrleute und Zigeuner auf ihrem Wege durch das Dorfzu fragen. ob sie den Betreffenden gesehen hMtAn So sei der Mann schleunigst zu finden und wieder nach Hause zu holen, befahl der Dorfschulze seinem Schreiber. Der machte wohl keine glückliche Mine angesichts dieser schwierigen Aufgabe, versprach aber, sein Bestes zu leisten und den Kellermeister rechtzeitig aufzuspüren. Bosnigl lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schnaufte zufrieden: Angesichts solch verzwickter Probleme zeige sich wohl am besten, wie eine aufeinander eingeschworene Gemeinschaft imstande sei, sich zu bewähren, dachte er. In den folgenden Tagen sah Bosnigl tatsächlich den Dorfgendarmen allerlei fahrendes Volk zum Ortsschreiber bringen, wo die Leute nach dem Verbleib des gesuchten Kellermeisters ausgefragt wurden. Doch allein - der Erfolg wollte sich nicht und nicht einstellen, wie Bosnigl bei abendlichen Diskussionen im Dorfgasthof feststellen mußte: Der Dorfschulze, sein Schreiber, der Gendarm und noch einige andere honorige Bürger des Ortes saßen da allabendlich beisammen und hatten nur noch ein Gesprächsthema: Wie findet man einen >Verschollenen< fürstlichen Kellermeister? messe einfindet, wird er erkannt werden - und dann ist es leicht, ihm eine Botschaft zukommen zu lassen!« Der Herr Pfarrer und der Dorfschulze berieten noch kurz einige Einzelheiten, dann ging jeder wieder seinen eigenen Weg und Bosnigl verlor beide Honoratioren des Ortes aus den Augen. Drei Tage später war Sonntag - und Tags darauf saß der Kellermeister auch schon gemeinsam mit dem Dorfschulzen und dem Lehrer bei einem 1 Glas Wein in einer Ecke der Schenke. Gerade am Sonntagmorgen hatte der hochwürEine sehr dringende Frage Mittlerweile waren einige Tage I dige Pater des Urlaubsortes vergangen und die Zeit wurdo die Nachricht betreffend den immer knapper, wollte man Gesuchten per Brieftaube erden Schloßherrn nicht durch halten, den Kellermeister erdie Mißachtung seines Auftra- kannt und ihm dann im Beichtges verärgern - da wurde Bos- stuhl eine kurze Nachricht zunigl durch Zufall Zeuge eines geschoben. Gespräches zwischen dem Der Kellermeister hatte daraufDorfschulzen und dem hoch- hin den Ort verlassen, als wäre würdigen Herrn Pfarrer. Das der Beelzebub hinter ihm her. Gespräch handelte - wie In der Eile ließ er sogar seine konnte es anders sein - von Koffer in der Herberge zurück, dem verschwundenen Keller- als er im Hafen die schnellste meister. Im laufe des Gesprä- Eildschunke bestieg und dem ches rief Hochwürden plötz- Kapitän ein Vermögen (auf Kolich überschwenglich: »Das ist sten des Schloßes) für eine radie Lösung: Ich werde alle schestmögliche Passage bot meine Ordensbrüder verstän- 1· .. und dennoch mußte er 1 digen; wo auch immer der Ge- auch noch selbst zum Ruder suchte sich zur Sonntags- greifen, als die ersten GaleeSteyr-Daimler-Puch bietet Ihnen und Ihrer Verkaufsorganisation 15 000 Mitarbeiterund dreißigtausend Familienangehörige - und Bekannte, Verwandte, Freunde.... Wann nutzen Sie dieses Potential und melden uns Ihre Sonderkonditionen für SDP-Angehörige 7 Rufen Sie bitte 52 35 81/571DW Kleinanzeige Bitte keine Disse rtationen mehr einschicken! Siegfried soll sich gefälligst selber eine schreiben. rensklaven erschöpft auf ihren Bänken zusammenbrachen. Wieder am Festland, mietete er (auf Kosten der Dienstkasse) ein Eilkamel: Ein Bischari-Hedschihn, das ihn wie der Sturm durch die Wüste brachte. Manche Beduinenstämme sollten sich noch in ferner Zukunft von einem geheimnisvollen Reiter erzählen, der blitzschnell am einen Ende des Horizonts auftauchte, um gleich darauf am anderen Ende wieder zu verschwinden. Zum Schluß mußte er sogar noch (auf Kredit seines Dienstgebers) den Orientexpress chartern, da der laut Fahrplan erst einige Tage später hätte abfahren sollen. »Nun, da haben Euer Gnaden sich aber sehr viel Mühe gegeben, um unseren Herrn Fürsten zufriedenzuslelle11«, meinte anerkennend der Dorfschulze. Und Bosnigl nickte in seiner Ecke zustimmend. »Und dann haben Euer Gnaden unserem Schloßherrn wohl einen großen Wunsch erfüllen können?« »N-nein - ich bin tausende Kilometer gereist, weil er mich fragen wollte, ob ... ob der Bestand an Dom Pengnon 1865 in unserem Weinkeller doch dreißig oder nur noch achtundzwanzig Flaschen beträgt . .. aber inzwischen war schon der Kammerdiener im 1 Keller und hat einfach nachgezählt . .. <<
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